Aus Deir ez-Zor zur Guerilla in den kurdischen Bergen

Die Guerillakämpferin Cûdî Qamişlo stammt aus Ostsyrien und ist Araberin. Sie erzählt, warum sie in die kurdischen Berge gegangen ist und was sie am Guerillaleben fasziniert.

Die Guerillakämpferin Cûdî Qamişlo ist Araberin aus Ostsyrien. Bei der Frauenguerilla YJA-Star in den Bergen Kurdistans hat sie innerhalb kurzer Zeit Kurdisch gelernt. Gegenüber ANF hat sie erläutert, warum sie sich der PKK angeschlossen hat:

„Ich stamme aus Deir ez-Zor und bin 2019 zur Guerilla gegangen. Mich haben die genossenschaftlichen Beziehungen bei der Guerilla fasziniert. Die Guerilla lebt auf dieser Grundlage ein sehr natürliches Leben. Alle denken an alle, das fand ich sehr schön.

In der Gesellschaft, aus der ich komme, und vor allem in Deir ez-Zor haben Frauen kaum einen Wert. Junge Mädchen werden sofort verheiratet. Bis zur Heirat können Frauen das Haus nicht verlassen. Das geht nur, wenn der Vater oder Bruder dabei ist. Frauen wird nicht vertraut, sie werden als minderwertig betrachtet. Ihre Stärke wird nicht berücksichtigt und es wird davon ausgegangen, dass sie zu nichts in der Lage sind außer Hausarbeit und dem Aufziehen von Kindern. Das war die allgemeine Denkweise.“

Erst bei der Guerilla habe sie festgestellt, dass Frauen alles können. Das hat großen Eindruck auf sie gemacht, sagt die junge Kämpferin: „Ich habe gesehen, dass die PKK Frauen großen Wert beimisst und sie nicht in Kategorien einteilt. Wir können hier selbstbestimmt leben, wir können auf Angriffe auf Frauen reagieren, wir können kämpfen. Kurz gesagt, als Frau kannst du bei der PKK alles machen. Frauen haben hier einen ganz anderen Raum und eine große Bedeutung.

Als ich mich der Guerilla angeschlossen habe, habe ich gesehen, dass hier auch arabische, deutsche, englische Freundinnen und Freunde sind, es haben sich Menschen verschiedener Nationen angeschlossen. Die Ideen von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] gelten nicht nur den Kurden, sondern der gesamten Menschheit und allen unterdrückten Völkern.“

Bisher hat Cûdî Qamişlo Kurdisch gesprochen. Zum Schluss fügt sie einen Aufruf auf Arabisch hinzu: „Ich rufe die Jugend und vor allem arabische Jugendliche und Frauen dazu auf, Rêber Apos Realität und die PKK kennenzulernen. Hört nicht auf die bewussten Lügen des Feindes. Hier in den Bergen gibt es ein freies und würdevolles Leben. Ich fordere alle auf, an diesem Leben teilzuhaben.“