Angriff auf türkische Besatzungsoperation in Xakurke

Wie die HPG mitteilen, sind bei verschiedenen Aktionen in Nord- und Südkurdistan mindestens 13 türkische Soldaten ums Leben gekommen. Die Guerilla meldet außerdem fünf Verluste in den eigenen Reihen.

In Nord- und Südkurdistan sind seit Anfang August mindestens 13 Soldaten der türkischen Armee bei verschiedenen Aktionen der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) und der Frauenguerilla YJA-Star ums Leben gekommen. Das teilt das Pressezentrum der HPG in einer aktuellen Erklärung mit. Darin äußert sich die Pressestelle zunächst zum Widerstand der Guerilla gegen die türkische Besatzungsoperation „Kralle” in der südkurdischen Xakurke-Region und nennt Details einer Aktion am gestrigen Mittwoch, in deren Verlauf es zu Zusammenstößen mit Operationseinheiten gekommen ist: „In den Morgenstunden versuchte die türkische Besatzungsarmee im Gebiet Ermuş tiefer in die Medya-Verteidigungsgebiete einzudringen. Unsere Kräfte gingen in die Offensive und setzen die Operationseinheiten unter intensiven Beschuss. Die Gefechte dauerten etwa eineinhalb Stunden an. Im Anschluss konnten wir den Tod von mindestens neun feindlichen Soldaten feststellen, viele weitere wurden verletzt. Sie alle wurden unter dem Schutz von unbemannten Drohnen und Kampfhubschraubern aus dem umkämpften Gebiet evakuiert.“ Bei diesen Auseinandersetzungen sind auch vier HPG-Mitglieder gefallen. Ihre vollständigen Identitäten werden bekannt gegeben, sobald sie sicher vorliegen.

Aktionsserie in Colemêrg

In der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) war die Guerilla im Rahmen der „revolutionären Offensive in Gedenken an Şehîd Bager und Şehîd Ronya“ aktiv. Am 6. August kam es im Landkreis Şemzînan (Şemdinli) gegen 5 Uhr zu einem ersten Angriff auf eine Militäreinheit, die nahe der Basis Bêzelê eine Sicherheitsstraße baut. Wie es heißt, wurden alle Arbeitsmaschinen zerstört, wie hoch die Zahl der Verluste in den Reihen der türkischen Armee ausfiel, ist nicht bekannt.

Um etwa 12 Uhr führten Kämpferinnen der YJA-Star zwischen den Landstraßen Slort und Xapuşkê eine Sabotageaktion gegen eine Kontraeinheit durch. Dabei wurde ein Angehöriger der Paramilitärs getötet, ein weiterer ist verletzt. Am 7. August setzten die HPG auf dem Tepê Stuna im Kreis Çelê (Çukurca) Stellungen und Unterstände der türkischen Armee unter Beschuss. Anschließend erschoss ein Scharfschütze der Guerilla auf dem nahegelegenen Xeregol-Gipfel einen Soldaten.

Gefechte in Gever

Weiter heißt es: „Am 6. August kam es im Landkreis Gever (Yüksekova) infolge einer Denunziation durch einen lokalen Kollaborateur zu einem Gefecht zwischen unserem Kämpfer Harun Delal und einer feindlichen Militäreinheit im Dorf Tilora. Unser Freund kämpfte selbstlos bis zur letzten Kugel und fiel im Widerstand. Ein in dem Ort ansässiger Zivilist wurde in der türkischen Presse als Unterstützer unseres Freundes Harun dargestellt und in Haft gefoltert. Diese Person steht in keiner Weise in Zusammenhang mit unseren Kräften.“

Die Identität des Gefallenen lautet:

                            

Codename: Harun Delal

Vor- und Nachname: Mikdat Örde

Geburtsort: Amed (Diyarbakir)

Namen von Mutter und Vater: Şükriye - Mehmet Şah

Todestag und -ort: 6. August 2019 / Gever

 

Guerillasabotage in Mêrdîn

Eine weitere Guerillasabotage hat bereits am 2. August anlässlich der „revolutionären Offensive in Gedenken an Şehîd Medya Mawa und Şehîd Rizgar Gever“ in der Provinz Mêrdîn (Mardin) stattgefunden. Eine Operationseinheit geriet an diesem Tag in Navsera Bagok ins Visier der Guerilla. Nach vorliegenden Informationen wurden dabei zwei Soldaten getötet, ein weiterer wurde verletzt. Die ausführende HPG-Einheit konnte sich anschließend ohne Verluste in ihren Stützpunkt zurückziehen.

Türkische Luftangriffe auf Gare und Çelê

 Die HPG melden außerdem Luftangriffe auf Çelê und die Medya-Verteidigungsgebiete. In Gare bombardierte die türkische Luftwaffe vergangene Nacht das Gebiet Gundê Gurzê, in Çelê kam es vorgestern zu Luftschlägen auf den Çarçel-Gipfel. Verluste hat die Guerilla nicht zu verzeichnen, allerdings entstand durch die Bombardierung ein Waldbrand.