Widerstand gegen Zwangsverwaltung
Die Proteste gegen die Einsetzung von Zwangsverwaltern in Mêrdîn (tr. Mardin), Êlih (Batman) und Xelfetî (Halfeti) gehen weiter. In Şemrex (Mazıdağı) zogen Protestierende in einer Fackeldemonstration durch die Stadt.
An der Demonstration nahmen auch die DEM-Abgeordneten Kamuran Tanhan, Saliha Aydeniz und Mehmet Rüştü Tiryaki, sowie die abgesetzte Ko-Bürgermeisterin von Mêrdîn, Devrim Demir, teil. Die Menschenmenge zog unter Parolen wie „Nein zur Zwangsverwaltung, Respekt vor unserem Willen“, „Bijî Serok Apo“ und „Jin, Jiyan, Azadî“ durch die Straßen.
Auf der Abschlusskundgebung ergriff Mehmet Rüştü Tiryaki das Wort und erklärte: „Man wollte alles rauben. Aber wir haben es nicht zugelassen. Sie [der Regierungsblock] haben die Regierung in fast zwanzig Kommunen gestohlen. Aber trotz aller Tricks haben sie keinen Erfolg gehabt, denn wir haben in 78 Gemeinden gewonnen; in drei Großstädten, sieben Provinzen und 68 Kreisstädten.“ Tiryaki erinnerte daran, dass die DEM-Partei ihre Kandidat:innen durch basisdemokratische Vorwahlen durch die Bevölkerung bestimmt hatte und fuhr fort: „Gestern stellte sich der Präsident der Republik hin und behauptete, dass ‚Unbekannte‘ die Stadtverwaltungen leiteten. Wir wissen sehr wohl, wer die Ko-Bürgermeisterinnen und Bürgmeister sind und wie sie gewählt wurden. Was er gesagt hat, ist nichts als eine große Lüge. Die Worte des Präsidenten sind Verleumdung. Wir akzeptieren das nicht.“
Tiryaki beschrieb die neuen Zwangsverwaltungen als weiteren Versuch, den Menschen das Wahlrecht zu nehmen: „Auch heute soll dieser Diebstahl weitergehen. Los ging es damit in Colemêrg (Hakkari). Vor einer Woche wurden Zwangsverwalter in unseren Gemeinden Mêrdîn, Êlih und Xelfetî eingesetzt. Das kurdische Volk wird das nicht akzeptieren und seinen Willen verteidigen. Die Menschen wollen, dass die von ihnen gewählten Ko-Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ihre Aufgaben wahrnehmen. Das kurdische Volk wird diese Situation nicht hinnehmen, und deshalb leistet es Widerstand. Seit neun Tagen kämpfen die Menschen in Mêrdîn, Êlih und Xelfetî. Wir werden bis zum Ende kämpfen. Wir werden diesen Diebstahl nicht akzeptieren, wir werden diese Unterdrückung nicht akzeptieren. Wir werden Widerstand leisten.“