35 militärische Sperrgebiete in Çewlîg

Rund um die nordkurdische Provinzhauptstadt Çewlîg und ihre Kreisstädte wurden 35 Gebiete für ein Jahr zum militärischen Sperrgebiet erklärt.

Der türkische Staat lässt immer mehr Regionen in Nordkurdistan zu militärischen Sperrgebieten erklären, verhängt Ausgangssperren oder Zutrittsverbote und bringt damit unter anderem die Landwirtschaft praktisch zum Erliegen. Nachdem gestern in den Regionen Colemêrg (Hakkari) und Şirnex (Şırnak) viele Gebiete gesperrt wurden, verhängte der türkische Gouverneur der nordkurdischen Provinz Çewlîg (Bingöl) nun ein Betretungsverbot für 35 Gebiete in der Provinz. Die Sperre gilt bis zum 31. Dezember 2020.

Der Menschenrechtsverein IHD kritisiert die Situation von kurdischen Zivilist*innen in ländlichen Gebieten, die wiederholt von Ausgangssperren betroffen sind, da ihre Dörfer und Siedlungen im Rahmen von Militäroperationen der türkischen Armee zu sogenannten „Sondersicherheitszonen“ erklärt werden. Für die Zivilbevölkerung bedeuteten diese Verbote eine vollständige Abriegelung von der Außenwelt. Unter diesen Umständen ist die Aufrechterhaltung eines routinierten Tagesablaufs nicht möglich.