Soldaten der türkischen Armee haben in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (tr. Hakkari) einen jungen Mann erschossen. Bei dem Toten handelt es sich um Tahsin Yalçın aus der Gemeinde Rûbarok (Derecik). Der 21-Jährige hatte nach vorliegenden Informationen zusammen mit zwei Freunden die türkische-irakische Staatsgrenze überquert und geriet vergangene Nacht bei der Rückkehr aus der Kurdistan-Region Irak nach Rûbarok ins Visier türkischer Militärs.

Yalçın wurde durch einen Schuss in die Brust getötet, die beiden anderen Personen konnten sich unverletzt retten. Der Leichnam wurde zur Autopsie ins Staatskrankenhaus von Gever (Yüksekova) gebracht.

Die Provinz Colemêrg liegt auf türkischem Staatsgebiet an der Grenze zum Iran und Irak. In der Region kommt es häufig zu Toten und Verletzten durch Schüsse der Sicherheitskräfte. Im August vergangenen Jahres wurde der 25-jährige Rüstem Çakmak aus Şemzînan (Şemdinli) von iranischen Militärs erschossen. Am 22. Mai 2021 wurde dem 18-jährigen Hirten Mehmet Dinç in Rûbarok von türkischen Soldaten ins Bein geschossen. Drei Tage zuvor waren Şahap Şendol (23) und Celil Ekinci (17) an der Grenze in Rûbarok von Soldaten der türkischen Armee durch Schüsse verletzt worden. Im November 2020 wurde der 16-jährige Özcan Erbaş bei einem Picknick in Rûbarok von Soldaten erschossen.