In den Medya-Verteidigungsgebieten sind mindestens sechzehn Angehörige der türkischen Besatzungstruppen bei jüngeren Aktionen der Guerilla getötet worden. Das geht aus einer am Sonntag von der Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (ku. Hêzên Parastina Gel, HPG) herausgegebenen Bilanz zum Kriegsgeschehen im südlichen Teil Kurdistans hervor. Darin wird auch wieder vom Einsatz chemischer Kampfstoffe durch die türkische Armee berichtet. Seit über zwei Monaten dauert die Invasion in der Region inzwischen an. Die HPG und die Frauenguerilla YJA-Star halten mit den Offensiven Bazên Zagrosê (Falken des Zagros) und Cenga Xaburê dagegen.

Aber auch das linke Frauenguerillabündnis „Vereinte Revolutionsbewegung der Frauen“ (KBDH) beteiligt sich am Widerstand gegen die Besetzung Südkurdistans. Wie die HPG mitteilen, gingen die Kämpferinnen am Sonntagfrüh in der Heftanîn-Region gegen türkische Gipfelstellungen am Girê Qesrokê im Partîzan-Gebiet vor. Getroffen wurde ein MG-Nest (Maschinengewehrnest). Zwei Soldaten der Bedienungsmannschaft wurden getötet, neben der Waffe konnte auch eine Überwachungskamera zerstört werden.

Zwölf tote Besatzer in Xakurke

In Xakurke führte die Guerilla am Samstagmorgen eine koordinierte Aktion gegen „feindliche Truppen“ am Girê Şahan durch. Der erste Flügel konzentrierte sich auf zwei Stellungen, die unter Beschuss gesetzt wurden. Hier kam es zu fünf Toten in den Reihen der Besatzungstruppen. Der zweite Flügel nahm die Gipfelstellungen und eine dort installierte Funkmessanlage ins Visier. Auch hier wurden fünf Soldaten/Söldner getötet, die Technik des türkischen Militärs vernichtet. „In der Folge leiteten die Besatzer im Umland des Girê Şahan eine punktuelle Operation ein. Diese ist zwei Mal im Rahmen von Guerillasabotagen wirksam getroffen worden. Zwei Besatzer wurden bestraft“, teilen die HPG dazu mit. Insgesamt wurden in Xakurke zwölf Militärs getötet. Zwar sei die Operation im weiteren Verlauf ausgeweitet worden, aber wurde am Nachmittag wieder eingestellt. Die toten Soldaten sind am späten Abend per Hubschrauber aus dem Kampfgebiet geflogen worden.

Einsatz chemischer Kampfstoffe in Avaşîn

In Avaşîn griff die türkische Armee am Samstagmittag wieder die Tunnelanlagen der Guerilla in Werxelê an. Nach HPG-Angaben kamen erneut chemische Kampfstoffe zum Einsatz. Am Girê Sor versuchten Besatzungstruppen, in das dortige Tunnelsystem einzudringen. Im Zuge eines Gegenangriffs brachen Gefechte in der Gegend aus, die bis zum Abend andauerten. „Als Ergebnis des erfolglosen Unterfangens, unsere Kriegstunnel zu infiltrieren, kam es zu Sprengungen im Außenbereich der Anlage. Die Besatzer setzten dabei grünfarbige Giftgase ein. Unsere Kräfte leisteten Widerstand und zwangen die Invasionstruppen zum Rückzug.“

Heute früh gerieten am Girê Sor mehrere Soldaten in die Schusslinie der Guerilla. Zwei von ihnen wurden getötet.

Aktivitäten der türkischen Luftwaffe

Wie die HPG abschließend mitteilen, haben Kampfflugzeuge der türkischen Luftwaffe gestern Abend in Metîna das Gebiet Kela Qumriyê bombardiert. In Avaşîn wurden abends Aktivitäten von Hubschraubern über den Regionen Mervanos, Mamreşo, Banista und Tabura Ereban registriert. Etwa zeitgleich wurde in Zap der Cîlo yê Bîçûk überflogen.