14 tote Soldaten bei Guerillaoffensive „Bazên Zagrosê“

Die Guerilla leistet weiter Widerstand gegen die türkische Invasion in Südkurdistan, mindestens 14 Soldaten sind getötet worden. Aus einer Bilanz gehen neue Einzelheiten zum Verlauf der Besatzungsoperation in den Medya-Verteidigungsgebieten hervor.

Die Guerilla setzt ihren Widerstand gegen die seit letztem Freitag in den Medya-Verteidigungsgebieten andauernde Invasion der türkischen Armee ungebrochen fort. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (ku. Hêzên Parastina Gel, HPG) in einer aktuellen Übersicht zum Verlauf der Besatzungsoperation mit. Einleitend gehen aus der Bilanz Informationen über eine am Mittwochmorgen erfolgten Guerillaaktion gegen die türkische Militärbasis im Subdistrikt Kanî Masî nahe der südkurdischen Stadt Amêdî (Amediye) hervor. Der Angriff der „Luftverteidigungseinheiten Şehîd Delal Amed“ fand demnach um 8.45 Uhr statt, die Besatzer wurden mit sprengstoffbestückten Flugkörpern bombardiert. „Die anvisierten Ziele sind wirksam getroffen worden. Die Aktion verlief erfolgreich.“

Avaşîn-Region

Auch weitere Einzelheiten zur revolutionären Guerillaoffensive „Bazên Zagrosê“, die erst kürzlich als Reaktion auf die jüngsten Besatzungsbestrebungen der türkischen Armee in den Regionen Zap, Avaşîn und Metîna ausgerufen worden war, wurden von den HPG bekanntgegeben. Demnach wurden am 24. April auf dem Tepê Şehîd Munzur in Mamreşo in Avaşîn zwei Soldaten bei einem Angriff auf eine neu errichtete Gipfelstellung der Besatzungstruppen getötet. Am nächsten Tag erfolgte am selben Ort eine weitere Aktion mit einem toten Soldaten und zwei verletzten.

Am 26. April ging die Guerilla am frühen Morgen gegen türkische Truppen am Tepê Şehîd Serdar vor, als diese Bäume für ein Militärlager fällten. „Der Tod von zwei Besatzern wurde sicher festgestellt, jedoch fiel die Zahl der feindlichen Verluste höher aus“, so die HPG. Am Nachmittag ist der Truppenstandort zwei Mal mit Katjuscha-Raketenwerfern bombardiert worden. Hier ist ein Soldat ums Leben gekommen.

Etwa zeitgleich fanden sowohl auf dem Gipfel Şehîd Munzur als auch am Tepê Şehîd Serdar Angriffe der Guerilla mit schweren Waffen statt. Die Ergebnisse der Aktionen liegen noch nicht vor. Am 27. April wurden türkische Truppen bei dem Versuch, ein Guerillalager in Mamreşo zu infiltrieren, mittels Sabotage-Taktik angegriffen. Dabei sind drei Soldaten ums Leben gekommen.

Zap-Region

Tags zuvor fanden in Qela Bêdewê in der Zap-Region in der Zeit von 7 bis 17 Uhr mehrere aufeinanderfolgende und „wirksame Angriffe“ gegen die Besatzungstruppen statt. Im Verlauf der Aktionen wurden mindestens fünf türkische Soldaten getötet. Die türkische Armee reagierte mit Luftschlägen gegen das Kampfgebiet, bevor später am Abend die toten und verletzten Soldaten evakuiert wurden.

Am 27. April hat die Guerilla in Zap türkische Gipfelstellungen am Xeregol mit Mörsern angegriffen.

Türkische Luft- und Bodenangriffe

Zu weiteren Luft- und Bodenangriffen der türkischen Armee kam es am Vortag auch in anderen Gebieten vom Zap und in Avaşîn. Gegen 11 Uhr wurde zunächst Kunişka in Zap mit Kampfflugzeugen bombardiert. Um 16.30 Uhr verzeichneten die HPG Luftschläge am Şehîd Şahin und im Gebiet Tîpa T. Zeitgleich flogen Kampfjets bei Avaşîn Angriffe in Aris Faris und Mamreşo. Dieselben Gebiete wurden ab 21 Uhr bis etwa um Mitternacht nochmals aus Kampfhubschraubern sowie mit Mörsern bombardiert. Das Gebiet Şukê ist am Abend ebenfalls aus der Luft attackiert worden. Zu Verlusten bei der Guerilla führten diese Bombardements den HPG zufolge nicht.