Şengal: Zwei YBŞ-Kämpfer bei Drohnenangriff getötet
Bei dem türkischen Drohnenangriff auf Şengal am Montagabend sind zwei Kämpfer der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ getötet worden.
Bei dem türkischen Drohnenangriff auf Şengal am Montagabend sind zwei Kämpfer der ezidischen Widerstandseinheiten YBŞ getötet worden.
Inmitten der Feierlichkeiten zum Jahrestag der Befreiung von Şengal aus den Händen des IS griff am Montagabend eine türkische Killerdrohne ein Fahrzeug an. Nach anfänglichen Meldungen von drei Verletzten gaben die Widerstandseinheiten Şengals (YBŞ) nun bekannt, dass bei dem Angriff zwei ihrer Kämpfer getötet worden sind. In einer Erklärung heißt es: „Am Jahrestag der Befreiung von Şengal sind unsere beiden Genossen Berxwedan Şengalî und Argeş Feqîr durch einen Luftangriff der türkischen Invasionstruppen auf ein Fahrzeug unserer Kräfte gestern Abend gegen 23.00 Uhr gefallen, ein weiterer unserer Freunde wurde verwundet. Wir sprechen den Familien unserer gefallenen Genossen unser Beileid aus und wünschen dem Verwundeten schnelle Genesung.“
Codename: Berxwedan Şengalî |
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Codename: Argeş Feqîr |
„Der türkische Staat nimmt Rache für den IS“
Weiter schreiben die YBŞ: „Der türkische Staat hat diesen Angriff an einem für uns heiligen Tag verübt. Es besteht kein Zweifel, dass dieser Angriff zeigt, dass der türkische Staat die Befreiung von Şengal nicht akzeptieren will. Er hat die Befreiung von Şengal nie akzeptiert und alles getan, um die Befreiung dieses Volkes vom Genozid zu vereiteln. Unser Volk hat den Jahrestag der Befreiung von Şengal mit großer Begeisterung und in einer festlichen Atmosphäre begangen. Ausgerechnet an einem solchen Tag wurde ein unehrenhafter und verabscheuungswürdiger Angriff verübt. Damit will der türkische Staat die Angriffe des IS fortsetzen und lässt das Schwert über unseren Köpfen kreisen. Unsere heiligen Tage sollen in schwarze Tage verwandelt werden. Der türkische Staat war von Anfang an ein Komplize des IS, daran hat sich bis heute nichts geändert. Mit diesen Angriffen soll der IS gerächt und seine Mentalität lebendig gehalten werden.
Angriff auf Zivilfahrzeug
Unsere Freunde Berxwedan Şengalî und Argeş Feqîr waren gestern in einem Zivilfahrzeug unterwegs und wollten ihre Familien besuchen. Beide waren bereits in jungen Jahren zu mutigen und fähigen Kämpfern herangereift und spielten wichtige Rollen in den Reihen der YBŞ. Mit ihrer Opferbereitschaft, ihrer Genossenschaftlichkeit und ihrem Einsatz für die Revolution waren sie ein Vorbild für ihre Freund:innen. Beide Genossen gehörten zum Feqîran-Stamm, der bereits viele im Kampf Gefallene wie Dijwar, Çiya, Serhed und Serhildan zu verzeichnen hat.
Unser Freund Berxwedan stammte aus einer Familie, die tief mit ihrem Land und ihrem Glauben verbunden ist, und trat 2017 den YBŞ bei. Er übernahm sehr wichtige Aufgaben innerhalb der YBŞ. Sein Zorn auf den Feind war groß. Er nahm den Namen unseres Gefallenen Berxwedan Tolhildan an. Er übernahm von ihm die Eigenschaften der Rache (Tolhildan) und des Widerstands (Berxwedan).
Unser Genosse Argeş stammte aus der Familie Zero, aus deren Reihen ebenfalls viele Gefallene kommen. Er trat 2016 den YBŞ bei. Er war voller Enthusiasmus und freudiger Erregung und spezialisierte sich im militärischen Bereich. Er führte seine Aufgaben mit großer Begeisterung durch und suchte voller Liebe nach Freiheit.
Die Feinde unseres Landes wollen unser Volk mit Angriffen einschüchtern, es vom Kampf für die Freiheit ablenken und ihm die Fratze der Macht zeigen. Gleichzeitig wollen sie auch die Rückkehr nach Şengal verhindern, indem sie die Sicherheit und Stabilität der Region ins Visier nehmen. Das sind die Pläne des Feindes. Wir erwarten von unserem Volk, dass es sich mit großer Wut gegen die Angriffe stellt. Wir haben ohnehin keine andere Wahl. Wir können diese grausamen Angriffe nur durch unsere Einheit als Gesellschaft stoppen, denn die Macht des Volkes ist allen Kräften überlegen. Diese Wahrheit haben alle bei der Befreiung von Şengal deutlich gesehen.
„Folgt dem Weg von Berxwedan und Argeş“
In diesem Sinne laden wir alle ein, dem Weg von Berxwedan und Argeş zu folgen. Wir versprechen unseren Gefallenen, dass Şengal immer frei bleiben wird. Wir werden niemals zulassen, dass über diesem Land schwarze Fahnen wehen. Wir werden nicht zulassen, dass die Invasoren ihren Schatten auf dieses Land werfen, und wir werden unsere Gefallenen rächen. Wir sprechen den Familien unserer Gefallenen noch einmal unser Beileid aus.“