Vortrag: Armenien und Aserbaidschan nach dem Krieg um Berg-Karabach

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung veranstaltet am 25. Januar eine Online-Diskussion mit dem Titel „Armenien und Aserbaidschan nach dem Krieg um Berg-Karabach“. Es referieren der Jurist Hovhannes Gevorkian und der Kommunikationswissenschaftler Kerem Schamberger.

Am 27. September 2020 griff die aserbaidschanische Armee die mehrheitlich armenische Region Berg-Karabach und die von Armenien seit 1994 besetzten Gebiete um diese Enklave an. Aktiv unterstützt vom türkischen Militär und von ihr herbeigeschafften islamistischen Kämpfern aus Syrien konnte sie ein Drittel Berg-Karabachs militärisch erobern. Zehntausende Menschen mussten fliehen.

Am 10. November 2020 wurde unter russischer Vermittlung ein Waffenstillstand vereinbart – Russland unterhält seit Jahrzehnten enge Beziehungen zu beiden Staaten. Danach zogen sich armenische Verbände aus allen 1994 besetzten Gebieten und einem Drittel Berg-Karabachs zurück. Dieser Krieg wird weitgehend als ein militärischer Erfolg für das ölreiche Aserbaidschan mit seinen zehn Millionen Einwohnern gegenüber dem ökonomisch schwächeren Armenien mit seinen drei Millionen Einwohnern bewertet. Seitdem befindet sich Armenien in einer seit Jahrzehnten nicht bekannten Weise in einer politischen Krise.

In einer von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen ausgerichteten Onlineveranstaltung soll vor diesem Hintergrund folgenden Fragen nachgegangen werden:

- Was sind die Ursachen des »Berg-Karabach Konfliktes«? Welche Rolle spielt der Nationalismus auf beiden Seiten und die Sowjetunion? Wie verhielten sich linke Kräfte in beiden Staaten bisher?

- Wie ist der militärische Erfolg Aserbaidschans im Krieg von 2020 zu erklären?

- Wie ist die aktuelle Lage in Armenien zu analysieren? Die jetzige Paschinjan-Regierung steht unter großem Druck. Wer agiert in welchem Interesse – wie verhalten sich die linken Kräfte?

- Wie sieht die Lage im komplett autoritär regierten Aserbaidschan aus, wo die nationalistische Welle einen Höhepunkt erlebt?

- Wie ist die Rolle/Position Russlands, der Türkei und der diversen NATO-Staaten kritisch zu bewerten? Und wie ist sie in den Rahmen von regionalen und globalen Interessen zu setzen?

Die Referenten

Hovhannes Gevorkian. Jurist, Berlin. Schreibt regelmäßig zu Armenien und dem Kaukasus.

Kerem Schamberger. Politischer Analyst, Journalist und Kommunikationswissenschaftler, München. Besuchte Armenien während des Krieges im Jahr 2020.

Die Veranstaltung findet am 25. Januar in der Zeit von 19 bis 21 Uhr als Videovortrag über die Plattform Zoom-Meeting statt. Die App kann für verschiedene Betriebssysteme und Endgeräte kostenlos übers Internet bezogen werden. Interessierte wenden sich bitte schriftlich per E-Mail an [email protected], um einen Link für die Teilnahme an der Veranstaltung zu erhalten. Nach dem Vortrag ist es möglich, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Hinweise zur Videokonferenz und Datenschutz: Zu diversen Anbietern von Videokonferenzplattformen gibt es verschiedentlich Meldungen über Sicherheitslücken und lückenhaften Datenschutz. Im Hinblick der Nutzung der Videoplattform Zoom verweist die Rosa-Luxemburg-Stiftung auf die Datenschutzrichtlinie des Unternehmens: https://zoom.us/de-de/privacy.html Die gesamte Veranstaltung wird aufgezeichnet und nach Bearbeitung auf dem YouTube-Kanal der RSL-Hessen veröffentlicht.