QSD: Feuerpause betrifft Frontlinien von Serêkaniyê bis Girê Spî

Die Generalkommandantur der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hat eine Stellungnahme zur Feuerpause in Nordsyrien abgegeben. Die Waffenruhe betrifft lediglich die Region entlang der Front zwischen Serêkaniyê bis Girê Spî.

Die Generalkommandantur der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hat eine Stellungnahme zur Feuerpause in Nordsyrien abgegeben: „Nach Ersuchen und Zustimmung der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und durch Vermittlung der Vereinigten Staaten, vertreten durch Vizepräsident Mike Pence, wurde heute (17. Oktober 2019) eine sofortige Feuerpause zwischen den QSD und dem türkischen Staat entlang der Frontlinien von Serêkaniyê (Ras al-Ain) bis Girê Spî (Tall Abyad) vereinbart.

Die Waffenruhe hat um 22 Uhr begonnen. Die QSD bekräftigen ihre Entschlossenheit, sich an die Feuerpause zu halten und fordern den türkischen Staat auf, dasselbe zu tun.“

Seit neun Tagen völkerrechtswidrige Invasion

Den neunten Tag in Folge führt die zweitgrößte Nato-Armee der Welt mit dschihadistischer Schützenhilfe einen Angriffskrieg gegen die selbstverwalteten Gebiete Nord- und Ostsyriens. Am heutigen Donnerstag einigten sich die türkische Regierung und die USA in Ankara auf einen 120-stündigen Waffenstillstand. Ankara fordert, dass sich die Volksverteidigungseinheiten YPG, die das Rückgrat der Demokratischen Kräfte Syriens bilden, innerhalb der fünftägigen Frist aus dem Grenzstreifen zurückziehen, damit die von der Türkei geforderte 30 bis 35 Kilometer ins Landesinnere reichende „Sicherheitszone“ umgesetzt werden kann. Nach dem vollständigen YPG-Abzug solle die „Offensive“ ganz beendet werden. Dann wollen die USA ihre Sanktionen gegen die Türkei wieder aufheben und vorerst keine weiteren Strafmaßnahmen gegen Ankara verhängen, erklärte US-Vizepräsident Mike Pence in Ankara. 

Die Türkei fordert seit langem eine „Sicherheitszone“ im Grenzgebiet Nordsyriens. Ungefähr 30 Kilometer entfernt von der Grenze verläuft der internationale Verkehrsweg M4 (Rotko), der von Südkurdistan (Nordirak) bis nach Aleppo führt. Von dort aus bestehen Verbindungsstraßen nach Damaskus und in die arabischen Länder. Mit der Einnahme dieser Straße, die eine wichtige Handelsroute darstellt, würde die Türkei ihren neoosmanischen Träumen näherkommen.

QSD-Generalkommandant: Demografischer Wandel inakzeptabel

Gegenüber dem Sender Ronahî TV bestätigte QSD-Generalkommandant Mazlum Abdi Kobanê am Abend die vereinbarte Waffenruhe und erklärte: „Unsere Bevölkerung sollte wissen, dass die Waffenruhe die umkämpften Gebiete zwischen Girê Spî und Serêkaniyê betrifft. Dort wurden hunderte Zivilisten getötet, tausende wurden in die Flucht getrieben. Aus diesem Grund haben wir die Waffenruhe akzeptiert. Wir als QSD werden alles Nötige tun, damit die Waffenruhe erfüllt wird.

Verantwortlich für die Umsetzung sind als Garantiemacht die Vereinigten Staaten. Es muss sichergestellt werden, dass unsere Bevölkerung an ihre Wohnorte zurückkehren kann. Die Ziele der Invasoren, einen demografischen Wandel zu vollziehen, müssen verhindert werden. Für die anderen Regionen hat es keine Gespräche über eine Waffenruhe gegeben. Unsere Kräfte sind an ihren Stellungen.

Diese Waffenruhe ist durch den heldenhaften Widerstand der kurdischen, arabischen und christlichen Kämpferinnen und Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens, aller widerständigen Völker und unserer Freundinnen und Freunde, die uns weltweit unterstützen und sich der Revolution von Rojava verbunden fühlen,zustande gekommen. Wir grüßen alle Freund*innen, die sich dafür eingesetzt haben, damit die Angriffe des türkischen Staates stoppen und unsere Freund*innen in Serêkaniyê, die ihren Widerstand fortsetzen. Die türkische Invasion dauert an. Die Waffenruhe ist nur ein Anfang und wird die Besatzung nicht beenden. Unser Volk und unsere politischen Kräfte sollten ihren Kampf stärken und eine Einheit bilden."