Livorno bedankt sich bei Heyva Sor für Corona-Einsatz

Für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie ist der kurdischen Rothalbmondorganisation Heyva Sor a Kurdistanê ein Dankesbrief der italienischen Stadt Livorno überreicht worden.

Seit Monaten ist das Leben unzähliger Menschen weltweit nicht mehr das, was es zuvor noch war. Die mit der Ausbreitung des Coronavirus einhergehenden Einschränkungen im Alltag stellen jeden Einzelnen vor so nie dagewesene Herausforderungen. Unter den verschiedenen Gruppen, die bei der Bevölkerung Unterstützung für die Bewältigung der Krise leisten – ob von offenen Ohren in der Telefonseelsorge, über Schutzmaterialherstellung und -beschaffung, bis zu helfenden Händen bei der Schnell-Diagnostik in Abstrichzentren vor Krankenhäusern, rund um den Globus sind zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure im solidarischen Einsatz in der Corona-Pandemie, auch wenn die Krise selbst einige gemeinnützige Organisationen existenziell bedroht.

Unter den NGOs, die weltweit Unterstützung leisten, befindet sich auch die kurdische Rothalbmondorganisation Heyva Sor a Kurdistanê. Eines ihrer Einsatzgebiete ist Italien, das mitunter am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffen ist. Eine ihrer Zweigstellen betreibt Heyva Sor a Kurdistanê in der Hafenstadt Livorno. Der Bürgermeister der Stadt Luca Salvetti hat sich nun bei der kurdischen Hilfsorganisation für ihren unermüdlichen Einsatz für bedürftige, kranke und ältere Menschen bedankt. Auch anderen Einrichtungen überreichte Salvetti persönlich einen Dankesbrief für ihre geleistete Unterstützung in der Pandemie.

Die Dankesbriefe wurden am Sonntag im Rahmen einer Zeremonie übergeben. An der Veranstaltung nahm auch Stadtrat und Pädagoge Andrea Raspanti teil. Sowohl er als auch Salvetti sind bekannt als „Freunde der Kurden“, Livorno ist zudem Partnerstadt von Kobanê, Qamişlo und Pirsûs (türk. Suruç). In einer Ansprache bedankte sich ein Vertreter von Heyva Sor a Kurdistanê für die Wertschätzung der Hilfe der kurdischen Organisation. „Rund um den Globus drückten Menschen, Organisationen und Regierungen ihre Solidarität mit Italien nach dem Ausbruch der Krise aus. Das war und ist nur allzu menschlich. Jetzt hat Corona die selbstverwalteten Regionen von Nord- und Ostsyrien erfasst. Wir hoffen, dass auch wir Solidarität erfahren und nicht alleingelassen werden.“

Im Kampf gegen Sars-CoV-2 rollt auf Nord- und Ostsyrien eine Phase mit verstärktem Infektionsgeschehen zu. Hatten die Autonomiegebiete die Pandemie dank frühzeitiger Kontaktbeschränkungen zunächst noch gut im Griff - weitgehend geschlossene Grenzen und strikte Quarantäneauflagen hielten das Virus monatelang erfolgreich fern – breitet sich der Erreger seit Ende Juli täglich weiter aus. Insbesondere in den Regionen, die an Regimegebiete grenzen, kommen immer mehr Neuinfektionen hinzu. Am Sonntag meldete das Gesundheitskomitee in Qamişlo 1.839 Corona-Infektionen. 69 sind bislang an den Folgen einer Erkrankung gestorben. Aufgrund fehlender Tests können diese Angaben jedoch nur als Indiz für eine weit größere Zahl von Infektionen und Todesfällen betrachtet werden.