Kurdische Kulturtage in Nürnberg

Vom 29. Mai bis 1. Juni lädt das Medya Volkshaus zu den 10. Kurdischen Kulturtagen nach Nürnberg ein.

Das Medya Volkshaus in Nürnberg lädt ein zu den 10. Kurdischen Kulturtagen vom 29. Mai bis 1. Juni. Seit 2009 ist dieses Festival mit einer Mischung aus Kunst und Kultur, Musik und Folklore, Film und Diskussion fester Bestandteil im städtischen Kulturprogramm. Unterstützt vom Amt für Kultur und Freizeit (KuF Nürnberg) sind alle Freund*innen in das Bürgerzentrum Villa Leon eingeladen, um vier Tage lang mit Kurden und Kurdinnen zu diskutieren, zu feiern, zu tanzen, zu essen und sich besser kennenzulernen.

Gewidmet sind die kurdischen Kulturtage dieses Jahr einer besonderen Frau: „Leyla – die Stimme der Freiheit, der Name der Hoffnung, die wehende Fahne auf den Bergen eines leidenden Volkes“, wie es im Programmheft heißt.    

Im Jubiläumsjahr hat sich die Festivalleitung ein ganz besonderes Programm ausgedacht. Bei der Eröffnungsgala trägt die in Paris geborene Eleonore Fourniau traditionelle kurdische Lieder vor. Danach wird der Sänger und Komponist Süleyman Carnewa alte kurdische Volksmusik mit modernem, westlichen westlichem Sound mixen. Die Folklore-Gruppe Govenda Astera ergänzt den Abend mit farbenfrohen Tänzen.

Der 2. Tag der Kulturtage ist traditionell der Filmtag. Dieses Jahr wird der in Cannes bejubelte Film „Girls of the Sun“ von Eva Husson gezeigt. Es geht um den Angriff des sogenannten IS auf Şengal im Jahr 2014 und den Kampf kurdischer Frauen. Der „feministische“ Kriegsfilm – von einer Frau gedreht und mit Frauen als Kriegerinnen –  beruht auf einer wahren Geschichte.

Bei der Podiumsdiskussion am Freitag mit dem Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft Martin Dolzer (PdL), den Journalisten Ahmet Nesin und Ferda Cetin sowie der Soziologin Nihal Bayram als Moderatorin geht es um die aktuelle Situation in Kurdistan, um Menschenrechte, Freiheit und Demokratie im Mittleren Osten. Die Lösung der kurdischen Frage wird jeweils aus der kurdischen, deutschen und türkischen Perspektive beleuchtet. Alle Beiträge werden simultan in die deutsche Sprache übersetzt.

Am Samstag klingen die diesjährigen Kurdischen Kulturtage mit Open-Air Konzerten aus. Mit dabei sind Sosin-Denge xweza ye (Die Stimme der Natur), Hozan Aydin und Serhat Carnewa.

Begleitend wird auf dem Außengelände ein traditionelles „Konê Res“ zu besichtigen sein. Im „schwarzen Zelt“ erhalten die Besucher*innen einen Einblick in den Alltag kurdischer Nomaden auf den Almen der Hochgebirge Kurdistans.

Im Foyer der Villa Leon erwartet die Besucher*innen eine Foto-Ausstellung der engagierten Journalistin und Fotografin Laurence Grangien. Die gebürtige Französin und Wahl-Nürnbergerin reist immer wieder in Krisengebiete. Sie dokumentiert das Leben der Vertriebenen in Flüchtlingscamps im Nordirak/Rojava. Dort lebt sie zusammen mit den Menschen und dadurch gelingen ihr Bilder von unglaublicher Nähe, Würde und Intensität.

Mit den Kurdischen Kulturtagen in Nürnberg wird seit 10 Jahren eine Brücke geschlagen zwischen der Tradition und der Moderne, zwischen dem kurdischen und dem europäischen Kulturkreis. Gerade in dieser Zeit ist es nach Auffassung der Veranstalter wichtig, kultur- und generationenübergreifend das Hier und Jetzt in den Fokus zu stellen, dabei aber immer auch an die Wurzeln zu erinnern.