Kulturkomitee der PKK appelliert an Kunstschaffende

Das Kulturkomitee der PKK ruft Kunstschaffende zum gemeinsamen Kampf gegen die drohende Besatzung Südkurdistans durch die Türkei auf und appelliert an die PDK, die Kollaboration mit den Besatzern aufzugeben.

Das Kulturkomitee der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat Intellektuelle und Kunstschaffende zum vereinten Kampf gegen den AKP/MHP-Faschismus und die Kollaboration der südkurdischen Regierungspartei PDK mit der Türkei aufgefordert.

In der Erklärung weist das Komitee auf die aktuelle Kriegsgefahr in der „Wiege der Menschheit“ in Mesopotamien hin. Das System der kapitalistischen Moderne beharre auf dem hundertjährigen Status Quo in der Region. „Und das führt zur Ausbreitung und Fortdauer des Krieges, der weitere Zerstörung mit sich bringt“, so die PKK, die an die Spekulationen und Pläne der globalen Hegemonialmächte in Kurdistan erinnert. Dieser als dritter Weltkrieg definierte Krieg habe mit dem internationalen Komplott gegen Abdullah Öcalan begonnen, der zur Verschleppung des damaligen PKK-Vorsitzenden in die Türkei geführt hat. Die Isolation Öcalans stehe in direktem Zusammenhang mit der Intervention der Weltmächte im Mittleren Osten.

„Mit Unterstützung der globalen Hegemonialmächte sind Efrîn, Serêkaniyê und Girê Spî besetzt worden. Die aktuell stattfindende Besatzung von Başûrê Kurdistanê [Südkurdistan] soll gemeinsam mit der PDK erfolgen“, so das Kulturkomitee. Die Stationierung von PDK-Truppen in Zînê Wertê am Rande des Guerillagebiets im Qendîl-Gebirge und die türkische Invasion in Heftanîn sei Teil des Besatzungsplans des türkischen Staates.

Das Kulturkomitee der PKK unterstreicht, dass ein Krieg zwischen kurdischen Kräften den nationalen Interessen des kurdischen Volkes schade und alle in den letzten Jahrzehnten erkämpften Errungenschaften zerstören wird. Bestimmte Personen, die in der Öffentlichkeit als Intellektuelle, Künstler oder Schriftsteller auftreten, würden sich jedoch für den Besatzungsplan instrumentalisieren lassen: „Intellektuelle und Kunstschaffende repräsentieren das Gewissen der Gesellschaft und haben sich in der Geschichte immer gegen mörderische Regime gestellt. Auch jetzt müssen sich die Kunstschaffenden Kurdistans im nationalen Interesse an die Spitze des Widerstands gegen den AKP/MHP-Faschismus und die Kollaboration der PDK stellen.“

Angesichts der historischen Verantwortung dürfe sich niemand aus den aktuellen Entwicklungen heraushalten, fordert das PKK-Komitee: „Als Kulturbewegung sind wir Teil des würdevollen Kampfes unseres Volkes. Die Beteiligung an der Befreiungsbewegung im Bereich der Kunst und Kultur betrachten wir als gesellschaftliche Verantwortung. Stärke entsteht durch Einheit und Organisation. Erfolg ist nur durch Einheit möglich. Anders kann weder die Freiheit von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] noch die Existenz unseres Volkes gewährleistet werden.“

Zuletzt appelliert das Komitee an die PDK: „Macht euch nicht mitschuldig an der Besatzung Südkurdistans durch den türkischen Staat, werdet nicht Teil des Angriffskonzepts gegen die Guerilla der PKK. Wir rufen dazu auf, eine positive Antwort auf die Appelle der Befreiungsbewegung für einen Dialog basierend auf einer innerkurdischen Einheit zu geben und an der Seite der Guerilla gegen den Kolonialismus zu kämpfen.“