In Berlin ist das Theaterstück „Bêrû“ (Ohne Gesicht) von der Theatergruppe Jiyana Nû (Neues Leben) aufgeführt worden. Die Komödie basiert auf einem Werk des italienischen Theaterautors Dario Fo. Jiyana Nû ist die 1992 gegründete Theatergruppe des Kulturzentrums Mesopotamien (Navenda Çanda Mezopotamya), das heute seinen Hauptsitz in Amed (Diyarbakir) hat. Das Ensemble befindet sich zurzeit auf Europa-Tournee.
Die Schauspieler*innen Mehmet Musaoğlu, Baran Yılmaz, Omer Şahin, Rugeş Kirici und Cihad Ekinci sagten nach der Aufführung, dass sie mit ihrer künstlerischen Arbeit der „faschistischen Finsternis in der Türkei und Nordkurdistan“ etwas entgegensetzen wollen: „Überall, wo wir aufgetreten sind, waren die Säle überfüllt. In einer Zeit, in der es kaum noch möglich ist auf die Straße zu treten, zeigt dieses große Interesse, dass die Menschen das Theater als eine Möglichkeit des Widerstands und des Zusammenkommens sehen.“ Die Gruppe werde ihre Arbeit im kurdischen Theater trotz aller Schwierigkeiten und Behinderungen fortsetzen.
Heute tritt Jiyana Nû mit dem Stück „Tenê Ez“ im Berliner Tiyatrom auf. Bei dem Stück handelt es sich um die kurdische Theaterversion von Charlie Chaplins „Der große Diktator“.
Die nächste Station auf der Tournee ist Zürich.