„Dialoge mit Öcalan“ zum Thema Jugend im politischen Montagssalon
Der politische Montagssalon der Berliner Veranstaltungsreihe „Dialoge mit Öcalan“ hat dieses Mal mit einem Input zum Thema „Jugend“ und anschließender Diskussion stattgefunden.
Der politische Montagssalon der Berliner Veranstaltungsreihe „Dialoge mit Öcalan“ hat dieses Mal mit einem Input zum Thema „Jugend“ und anschließender Diskussion stattgefunden.
In Berlin haben sich am Montagabend bei der monatlich stattfinden Veranstaltungsreihe „Dialoge mit Öcalan“ 40 interessierte Menschen im Café Morgenrot in Prenzlauer Berg eingefunden. So wie bereits bei den vergangenen Veranstaltungen der Blickwinkel Abdullah Öcalans auf unterschiedliche Themen behandelt wurde, ging es auch dieses Mal um die Perspektiven des kurdischen Vordenkers. Im Speziellen widmete sich der letzte Montagssalon der Stellung der Jugend innerhalb der Philosophie Öcalans. Es referierte ein Aktivist der Internationalistischen Jugendkommunen.
Wie der Referent zu Beginn der Veranstaltung darstellte, sei das Thema Jugend heute so präsent, wie schon lange nicht mehr: „Sei es die Debatte über steigende Jugendgewalt nach den vermeintlichen Ausschreitungen an Silvester, bei der Frage der Wiedereinführung der Wehrpflicht oder auch im Positiven bei Protesten gegen die sich zuspitzende Klimakrise, die weltweit von Jugendlichen ausgehen und angeführt werden.“ Das staatliche Verständnis von Jugend zu dem von Abdullah Öcalan unterscheide sich jedoch grundlegend, legte der Referent dar: „Während Jugend in der kapitalistischen Moderne oftmals mit Unerfahrenheit assoziiert wird, heißt es innerhalb der Philosophie Öcalans, dass es nichts gebe, was eine Jugend nicht erreichen könne, wenn sie ein Bewusstsein für ihre eigene Geschichte und Realität entwickelt und auf dieser Grundlage zu handeln beginnt. Jugend ist dabei nach Abdullah Öcalan mehr als ein gesellschaftliches Phänomen als eine biologische Kategorie zu verstehen, da sich die Jugend dadurch auszeichne, im besonderen Maße nach Freiheit und einer lebenswerten Zukunft zu streben.“
Dieser Charakter spiegele sich laut dem Referenten in der Geschichte der kurdischen Freiheitsbewegung wider, die sich von einer kleinen Gruppe Jugendlicher, die an Newroz 1973 zusammenkam, zu einer Bewegung entwickelte, die heute eine Inspiration für Menschen überall auf der Welt ist. In der auf den Input folgenden Diskussion wurden insbesondere die Analysen Abdullah Öcalans auf die Realität Jugendlicher in Deutschland beleuchtet. So hieß es aus dem Publikum, „dass es in Deutschland wenig Bewusstsein über die eigene Identität und widerständige Geschichte gibt, weshalb wir uns auch hier vor allem durch Organisierung und selbstständige Bildung aus der Umklammerung des kapitalistischen Systems befreien können“.
Der nächste politische Montagssalon findet am Montag, dem 3. April, zum Thema „Kolonialismus“ statt, ebenfalls wieder im Café Morgenrot.