Bilderausstellung zum ezidischen Genozid in Kelar

Anlässlich des fünften Jahrestags des Genozids und Feminizids an Ezid*innen im Nordirak werden in der südkurdischen Stadt Kelar Bilder des international bekannten Fotojournalisten Ali Arkady gezeigt, die nach dem IS-Einfall in Şengal entstanden sind.

Aus Anlass des fünften Jahrestags des Genozids und Feminizids an der ezidischen Bevölkerung in Şengal am 3. August 2014 werden in der südkurdischen Stadt Kelar (Region Germiyan/Garmian)  Bilder des international bekannten Fotojournalisten Ali Arkady ausgestellt, die nach dem Überfall der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) auf das ezidische Hauptsiedlungsgebiet im Nordirak entstanden sind.

Gezeigt werden ausdrucksstarke und emotionale Bilder der Frauen, Männer und Kinder, die barfuß in der glühenden Sommerhitze marschierten, um sich in Sicherheit zu bringen. Zu sehen sind auch Guerillakämpferinnen und -kämpfer der Volksverteidigungskräfte HPG und der Frauenguerilla YJA-Star, die den Ezid*innen zur Hilfe geeilt waren, nachdem sich die rund 12.000 in der Region stationierten Peschmerga der südkurdischen Regierungspartei PDK ohne Vorwarnung zurückgezogen hatten.

Die Organisatoren der Ausstellung sind das in Germiyan ansässige Zentrum für Kunst und Aufklärung und das Kulturzentrum „Şehîd Selam“, das sich ebenfalls in der Region befindet.

Wer ist Ali Arkady?

Der Fotograf und Filmemacher Ali Arkady wurde 1982 in Xaneqîn (Khanaqin) geboren. Seit der IS im Jahr 2014 weite Teile des Iraks besetzte, berichtete er regelmäßig als Embedded Journalist von der Front. Im November 2016 begleitete Arkady während der Rückeroberung der Stadt Mosul eine Spezialeinheit der irakischen Armee. Die Bilder, die damals entstanden, sorgten für Entsetzen und gingen um die Welt. Denn sie zeigten Szenen von Folter, Vergewaltigungen und gezielten Tötungen durch eine irakische Elitetruppe. Seit Arkady publik machte, wie die irakische Armee gegen Zivilisten vorgeht, lebt er auf der Flucht.