Türkei evakuiert Kontrollposten Morek bei Idlib

Die türkische Armee gibt nach Protesten der Bevölkerung den Beobachtungsposten Morek im Süden von Idlib auf. Das Gebiet ist vor über einem Jahr erneut unter die Kontrolle des syrischen Regimes gelangt.

Die türkische Armee hat damit begonnen, sich aus dem Beobachtungsposten Morek im Süden von Idlib zurückzuziehen.


Der türkische Beobachtungsposten bei Chan Scheichun liegt seit August 2019 in einem vom syrischen Regime kontrollierten Gebiet. In der letzten Zeit haben wiederholt Proteste der örtlichen Bevölkerung gegen die türkische Präsenz stattgefunden. Die Vorbereitungen für den Abzug sollen seit einigen Tagen laufen, in diesem Zusammenhang wird von der Zerstörung der Gebäude auf dem Beobachtungsposten berichtet. Der Abzug hat vergangene Nacht begonnen. Ein Teil der Militärausrüstung soll Richtung Idlib abtransportiert worden sein.

Die Evkuierung einiger der türkischen Beobachtungsposten in Idlib soll das Ergebnis von Gesprächen zwischen der Türkei und Russland sein. Den Dschihadistengruppen in Idlib nahestehende Quellen sprechen von einem Abkommen zwischen den beiden Staaten. Neben Morek sollen noch drei weitere Posten aufgegeben werden.

Die türkischen Beobachtungsposten im Großraum Idlib sind als Ergebnisse der Dreiergespräche von Astana zwischen Russland, der Türkei und dem Iran errichtet worden. Nach dem Astana-Gipfel im September 2017 sind in der Umgebung von Idlib und im Norden von Hama zwölf solcher Posten entstanden. Die türkische Armee hat jedoch weiterhin ihre militärische Präsenz erhöht. Aktuell unterhält der türkische Staat 69 Militärposten und hat über 12.000 Soldaten in der Region Idlib.