Reportage aus Iran: Familien in Pîranşar erzählen die Geschichten ihrer Kinder

Seit über zwei Monaten sind die Menschen in Rojhilat und Iran auf der Straße. Im fünften Teil seiner Reportage berichtet Abdurrahman Gök über die beiden vom Regime ermordeten 16-Jährigen Zakaria Khial und Komar Daroftadeh.

Der Journalist Abdurrahman Gök berichtet für die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) seit einigen Tagen aus Iran und Rojhilat (Ostkurdistan) über die aktuelle Situation. Im fünften Teil seiner Reportage vom 29. November schreibt er:

Ich reiste nach Pîranşar (Piranschahr), der Heimatstadt der 16-jährigen Zekeriya Xeyal und Komar Deruftade, die während der Proteste für Jina Amini in Rojhilat an der Grenze zu Südkurdistan getötet wurden. Die Familien der beiden erzählten ihre Geschichte und erklärten, dass sie gezwungen wurden, eine Erklärung abzugeben, dass ihre Kinder von den Demonstrierenden getötet wurden.

Pîranşar ist eine Stadt mit etwa 150.000 Einwohnern an der Grenze zu Başûr. Es liegt etwa zehn Kilometer von den Grenzübergängen Temercin und Hadji Umran entfernt. Diese Stadt, die in einer weiten und fruchtbaren Ebene liegt, wurde durch die Proteste, die nach der Ermordung von Jina Amini und den getöteten Jugendlichen einsetzten, zu einer Stadt, von der auch diejenigen erfuhren, die vorher noch nichts von ihr gehört hatten.

Es gibt niemanden in der Stadt, der die beiden 16-jährigen, vom Regime ermordeten Zakaria Khial und Komar Daroftadeh nicht kennt. Ich erfuhr von Zakaria durch die Klage seiner Mutter an seinem Grab, und von Komar sowohl durch seinen Instagram-Post „Sogar die hohen Berge rächen ihre Einsamkeit an uns" als auch durch die Bilder seines Vaters, der die Geschichte seines Sohnes an seinem Grab erzählt. Und sobald ich in Iran angekommen war, suchte ich nach Möglichkeiten, die Familien zu treffen, die ihre Kinder verloren hatten. Während ich zu verstehen versuchte, was vor sich ging, wartete ich auf ihre Nachrichten. Nach einem Anruf aus Pîranşar machte ich mich auf den Weg dorthin. Nachdem ich die Stadt erreicht und mich mit meiner Quelle getroffen hatte, gingen wir zum Haus von Zakaria Khial. Nachdem der Familie Beileid ausgesprochen wurde, begannen die Mutter und der Vater, über ihre Kinder zu sprechen.

Als Zakaria erschossen wurde, gab es keine Demonstration mehr

Zakaria war 16 Jahre alt. Er war bis zur siebten Klasse in der Schule und musste dann arbeiten, um seine Familie zu unterstützen, da sein Vater krank war. Zakaria, der bis mittags als Kellner in einer Bäckerei in der Stadt und bis Mitternacht in einem Hochzeitssaal arbeitete, war der einzige Junge in seiner Familie. Er hatte eine ältere und zwei jüngere Schwestern. Am 21. September verließ Zakaria seine Arbeit und wollte mit seinen Freunden nach Hause gehen, als er gegen 23.00 Uhr in der Kerî Coh Straße in der Nähe der Şebina Roj Schule von einer einzigen Kugel in den Rücken getroffen wurde. Seine Familie und die von uns befragten Menschen sagen: „Zum Zeitpunkt der Erschießung von Zakaria gab es keine Demonstration. Die Menschen hatten sich in ihre Häuser zurückgezogen."

Der Vater von Zakaria Xeyal, Süleyman Khial, sagt, er habe die Nachricht, dass sein Sohn erschossen wurde, von seinem Bruder erhalten: „Mein Bruder rief mich an und sagte mir, dass Zakaria verwundet sei. Mein Sohn wurde zum Gefallenen. Die staatlichen Kräfte forderten uns auf, Zakarias Leiche sofort in der Nacht zu begraben. Obwohl wir sehr früh dort waren, hatte sich die Nachricht, dass Zakaria erschossen worden war, bald in ganz Pîranşar herumgesprochen, und die Menschen kamen in Scharen zum Friedhof. Alle, die die Nachricht gehört hat, haben uns an diesem Tag nicht in Ruhe gelassen."

 

Wir haben unsere Nichte Jina genannt

Der Vater erzählt, dass seine Schwester vor der Ermordung von Zakaria ein Mädchen zur Welt brachte, das sie Jina nannten: „Vier Tage später nahmen sie mir meinen Zakaria weg. Mein Zakaria war viel reifer als sein Alter. Wenn jemand krank wurde, wenn irgendwo eine Beileidsbekundung organisiert wurde, wenn jemand einen glücklichen Tag hatte, rief er mich an und informierte mich: ,Papa, besuche sie', sagte er. Es gibt keinen einzigen Menschen in Pîranşar, der meinen Zakaria nicht mochte. Er war sehr sensibel. Wenige Tage vor seiner Ermordung sagte er zu mir: ,Papa, lass es einen solchen Tod sein, dass mich jeder in sein Herz schließen kann.' Ja, das ist genau das, was passiert ist. Mein Sohn ist in den Herzen der Menschen. Nicht nur in Pîranşar, sondern in ganz Kurdistan umarmten ihn die Menschen und spürten seinen Schmerz in ihren Herzen. Das war unser größter Trost angesichts dieses großen Schmerzes. Unser Sohn Zakaria hat uns nicht auf einem schlechten Weg verlassen, sondern auf einem Weg, den er in seinem Herzen für sich selbst gezeichnet hat. Wir sind stolz auf ihn."

Zakarias Mutter, Amine Abdullah Nejad Eqdem, nimmt ein Foto ihres Sohnes in die Hand und küsst es mehrmals . Sie sagt, sie könne nicht genug von ihrem Sohn bekommen. Die Mutter zeigt mir eines der drei Fotos, die sie hat, und sagt: „Er hat auf dem Basar einen bunten Stoff mit schönen Mustern gesehen, der ihm sehr gut gefiel. Aus diesem Stoff habe ich ihm dieses Hemd genäht, das er sehr geliebt hat. Sie haben ihn mir weggenommen, bevor er es nach Herzenslust tragen konnte. ,Es lohnt sich nicht, sich das Leben so schwer zu machen. Wenn du ein Stück Brot hast, sollst du es mit denen teilen, die es nicht haben', sagte er. Er war ein sehr sensibles Kind, sensibel gegenüber Menschen und der Gesellschaft.“

 

Er war wütend über das, was den Menschen angetan wurde“

Vater Süleyman Xeyal ergreift wieder das Wort und spricht weiter über seinen Sohn: „Ich wünschte, er wäre jetzt noch am Leben, säße zu meinen Füßen und würde nicht arbeiten. Er hatte eine solche Persönlichkeit, dass er mit seinen guten Kommunikationsfähigkeiten und seinem schönen Lächeln sofort auffiel. Er war seinem Großvater sehr ähnlich und er war wütend über das, was den Menschen angetan wurde. Sein Blut kochte. Er war ein Junge, der in einer Bäckerei arbeitete, aber nachdem er gefallen war, war ich überrascht, dass so viele Leute zu mir kamen und mir von ihm erzählten. Wann hat mein Zakaria so viele Leute kennengelernt? Ja, er ist in meinem Haus aufgewachsen und hat seine Ausbildung in diesem Haus erhalten, aber wir sind stolz auf ihn, dass er sein Leben für diese Sache gegeben hat. Nicht einen Tag hat er etwas getan, was mein Herz gebrochen hätte. Wenn ich auf jemanden wütend war, sagte er: ,Vater, das ist es nicht wert, jemanden das Herz zu brechen.' Ich habe nicht verstanden, was er sagen wollte. Aber nach seinem Tod kam eine uns unbekannte Frau zu uns, um ihr Beileid auszudrücken, und sagte, ,Wenn es kein Brot mehr im Ofen gab, gab er uns das Brot, das er für sich selbst reserviert hatte.' Und ich war noch stolzer auf ihn.“

Ich habe die Kugel mit meinen eigenen Händen entfernt“

Der Vater sagt, er habe die Kugel mit seinen eigenen Händen aus dem Körper seines Kindes entfernt und es auf die Stirn geküsst: „Es gibt Tausende von Menschen in Kurdistan, deren Leichen noch nicht einmal gefunden oder begraben worden sind. Ich habe mein Kind mit meinen eigenen Händen gewaschen, die Kugel aus seinem Körper entfernt, ihn auf die Stirn geküsst und in meine Arme genommen. Ich habe allen, die zur Beileidsbekundung gekommen sind, gesagt, dass ich nicht der einzige bin, der unter seinem Tod leidet, und dass sie ganz Kurdistan ihr Beileid aussprechen sollten. Es reicht nicht aus, nur von einem Menschen Abschied zu nehmen, der für sein Volk gestorben ist.“

 

Als seine Frau Amine weinend von ihrem Sohn erzählt, versucht Vater Süleyman, seine Frau zu trösten: „Amine, wenigstens wissen wir, wo das Grab unseres Kindes ist. Wir hoffen, dass die inhaftierten Kinder die Freude erleben werden, wieder mit ihren Eltern vereint zu sein. Möge Allah den Gefallenen vergeben und diejenigen, deren Kinder in den Bergen sind, wieder mit ihren Familien zusammenführen."

Süleyman erinnert daran, dass viele Menschen aus Pîranşar an der Gedenkfeier auf dem Friedhof zum 40. Todestag von Zakaria teilnahmen: „An diesem Tag kamen die Leute zu mir nach Hause, um zu kondolieren. Und ich wollte nicht, dass jemand vor meinem Haus erschossen wird, weil viele Menschen aus anderen Städten gekommen waren. Auf dem Friedhof sagte ich: ,Ich und meine Frau sind untröstlich, ich will nicht, dass noch eine Mutter und ein Vater untröstlich sind. Meine Frau ging zu ihren Brüdern, ich schloss die Tür ab und ging woanders hin. Doch am 43. Tag nach Zakarias Ermordung töteten sie diesmal Komar. An diesem Tag stand ich vor meinem Haus und sah, wie fünf Personen die Straße betraten, und sie eröffneten das Feuer auf mich. Mir wurde an der Tür meines Hauses ins Bein geschossen. Viele Menschen wurden an diesem Tag durch das von den staatlichen Kräften eröffnete Feuer verwundet. Ein zwölfjähriges Mädchen wurde am Finger und im Unterleib verwundet. Dieses Kind wurde durch eine Kalaschnikow-Kugel verwundet. Im Krankenhaus wurde ihr abgetrennter Finger genäht, und ich habe erfahren, dass sie in gutem Zustand ist."

 

Die Aussage der Behörden, dass sein Sohn nicht von staatlichen Kräften erschossen wurde, weist der Vater zurück. Sein Sohn sei vom Staat ermordet worden. Der Vater und die Mutter sagen: „Wir hatten nur einen Sohn, sie haben ihn uns weggenommen." Die Eltern fordern, dass die Mörder zur Rechenschaft gezogen werden.

Komar Daroftadeh, erschossen aus nächster Nähe

 

Nachdem wir uns von der Familie von Zakaria verabschiedet und ihr Geduld gewünscht haben, machen wir uns auf den Weg zum Haus von Komar Daroftadeh. Er war ein 16-jähriger Schüler der elften Klasse und wurde im Zuge der Proteste nach Zakarias 40. Todestag ermordet. Wenige Stunden vor seinem Tod schrieb er auf seinem Social-Media-Konto: „Wir, die Völker des Nahen Ostens, einige von uns werden im Krieg getötet, einige in Kerkern, einige mitten auf der Straße. Einige von uns ertrinken im Meer. Selbst die hohen Berge rächen ihre Einsamkeit an uns. Denn unsere Aufgabe ist es, zu sterben."

Am Sonntag, dem 30. Oktober, wurde Komar auf der Mihemed Hewraz Kreuzung mit einer Schrotflinte aus kurzer Distanz erschossen, wobei Dutzende von Kugeln seinen Körper durchbohrten. Komar wurde ins Imam-Khomeini-Krankenhaus in Pîranşar gebracht, wo er starb. Die Familie beerdigte Komar in dem Dorf Zewka. Staatliche Kräfte drohten Komars Vater wiederholt, er solle sagen, sein Sohn sei von Aktivist:innen erschossen worden. Doch der Vater ließ sich nicht einschüchtern und erzählte furchtlos weiter, wer seinen Sohn erschossen hatte.

 

Vater Hesen Daroftadeh und Mutter Seyid Hecere Bersincî kommen nicht über die Trauer um ihren Sohn hinweg. Er erklärt jedoch, dass sie durch die Menschen, die sie unterstützen, einen gewissen Trost gefunden haben. Nachdem der Familie Beileid ausgesprochen wurde, zeigt der Vater Fotos von seinem Kind und beginnt zu erzählen, wie sehr er Komar liebte.

Der Vater verurteilt sowohl die Kurd:innen, die für den Staat arbeiten, als auch diejenigen, die den Mördern der Kurd:innen Respekt zollen, und der erste Satz, der aus seinem Mund kommt, lautet: „Die Mörder von Dr. Abdulrahman Qasimlo wurden in Hewlêr mit einem roten Teppich empfangen. Das ist eine Schande."

Die Ziele erreichen, für die unsere Kinder ihr Leben verloren haben

Der Vater betont, dass sein Sohn Komar ihnen auch mit seinem Tod einen Weg vorausgegangen sei und Widerstand geleistet hat: „Wir sind sehr froh, dass die Menschen für meinen Sohn da waren. Diejenigen, die diese Welt verstehen, kennen ihre Aufgabe. Ja, die Gefallenen verlassen uns, aber sie zeigen uns einen Weg und führen uns auch. Sie sagen, dass eine andere Welt möglich ist und die Menschen in Frieden leben können. Ja, man kann sich an den Mördern meines Sohnes rächen. Aber die größte Rache ist es, die Ziele zu erreichen, für die unsere Kinder ihr Leben verloren haben. Das Wichtigste dabei ist, sich selbst nicht zu verlieren."

Das Regime wollte die Ermordung vertuschen

Der Vater von Komar sagt zu einem Besucher der Familie: „Einige Familien, deren Kinder gefallen sind, werden gezwungen, im Fernsehen zu erklären, dass ihre Kinder an einer Krankheit gestorben sind oder von Demonstrierenden getötet wurden. Der Staat hat uns gebeten, dasselbe zu tun. Aber wir haben gesagt, dass wir das auf keinen Fall akzeptieren werden. Wir haben zu Komar gestanden und unser Volk hat uns gestärkt."

 

Komar bedeutet Republik

Der Vater erinnert daran, dass sein Sohn am 25. August geboren wurde und dass er ihn nach der im August 1945 in Mahabad ausgerufenen Republik Kurdistan und der später gegründeten PDK-I benannt habe. Weiter beschreibt er seinen Sohn wie folgt: „Komar war von Anfang an ein sehr liebes Kind. Als er geboren wurde, haben wir einen Namen gewählt, der zu dieser Zeit passte." Er fährt fort: „Er war ein sehr freundliches Kind. Wenn er jetzt hier wäre, würde er nicht eine Sekunde lang von Ihrer Seite weichen. Er mischte sich sehr schnell unter die Leute. Sobald er sah, dass ich mich langweilte, spielte er entweder ein Spiel mit mir oder begann sofort ein Gespräch. Er war ein so geselliges Kind, dass die Leute, obwohl ich sein Vater war, ihn nicht durch mich erkannten, sondern mich durch ihn. Als ich eines Tages auf dem Weg ins Dorf war, kaufte ich bei einem Händler in der Stadt ein paar Stangen Zigaretten. Ich hatte jedoch nicht genug Geld in der Tasche. Obwohl ich den Ladenbesitzer nicht kannte, sagte er, ich könne ihn später bezahlen. Als ich nach meiner Rückkehr aus dem Dorf zu ihm ging, um ihn zu bezahlen, hatte er in seinem Notizbuch vermerkt, dass ich der Vater von Komar bin."

 

Hesen sagt, er und sein Sohn seien eher wie zwei Freunde als wie Vater und Sohn gewesen. „Seine sozialen Beziehungen waren sehr eng. Ich hatte Nachbarn im Dorf, mit denen ich mich gestritten habe. Sie wissen, dass es in den Dörfern immer wieder zu Streitigkeiten und Missgunst kommt. Aber Komar hat eine solche Beziehung geschaffen, dass ich nicht mehr getrennt von meinen Nachbarn frühstücken konnte, mit denen ich zerstritten war. Er hat einen starken Frieden zwischen uns geschaffen. Er hatte gute Beziehungen zu allen Menschen im Dorf. Sie liebten ihn so sehr, dass ich es nicht beschreiben kann. Er war ein Kind mit patriotischen Gefühlen. So war er schon, als er noch jung war. Abends besuchte er die Häuser direkt nach dem Abendessen. Da ich ihn von Zeit zu Zeit warnte, versteckte er seine Social-Media-Konten vor mir, damit ich seine Beiträge nicht sehen konnte. Gott hat uns einen sehr schönen und sehr guten Sohn geschenkt, ihn aber wieder von uns genommen.“

Als wir aufbrechen, treffen wir Menschen, die aus Çoman, aus Südkurdistan, gekommen sind, um ihr Beileid auszusprechen. Hierzu sagt der Vater: „Komar hat Teile Kurdistans in diesem Raum vereint. Er hat Başûr, Bakur und Rojhilat in einem Raum vereint." Er drückte seine Hoffnung auf die Tage aus, an denen Kurdistan befreit wird.

Angehörige von ermordeten Jugendlichen werden vom Regime bedroht

Wie in Mahabad gibt es auch in Pîranşar sowohl Dorfschützer als auch bewaffnete staatliche Kräfte. Die Menschen erzählen, dass der Bezirksgouverneur und der Bürgermeister der Stadt ebenfalls aus Familien stammen, die als Dorfschützer arbeiten, und dass sie die Menschen mit der Macht des Staates im Rücken verfolgen. Die von uns in Pîranşar befragten Einwohner:innen sagen, dass die staatlichen Kräfte, die zunächst mit Schrotflinten in die Demonstrationen eingriffen, bei den jüngsten Protesten direkt mit Kalaschnikows schossen.

 

Nach der Ermordung von Zakaria habe der Gouverneur des Bezirks Pîranşar die Familie mit zahlreichen Polizisten, Soldaten und Staatsbeamten besucht und ihnen gedroht, dass die Mörder ihrer Kinder Demonstrierende seien, was die Familie jedoch nicht akzeptiert habe.

Nach dem Verlassen der Stadt intensivierten sich die Proteste in allen Städten Rojhilats zwischen dem 16. und 21. November, wobei u.A. in Pîranşar Karwan Ghader Shokri und Taher Azizi ermordet wurden.


Abdurrahman Gök ist Fotoreporter und auch international für seine journalistische Arbeit bekannt, unter anderem für seiner Bilder der im August 2014 vor dem Genozid des selbsternannten IS ins Şengal-Gebirge geflohenen ezidischen Bevölkerung. Außerdem erfuhr die Öffentlichkeit nur dank seines Einsatzes, dass es sich beim Tod des jungen Kunststudenten Kemal Kurkut, der im März 2017 am Rande der Newroz-Feierlichkeiten in Amed von einem Polizisten erschossen worden war, in Wahrheit um vorsätzlichen Mord handelte. Gök hatte acht Mal auf den Auslöser seiner Kamera gedrückt und dokumentiert, dass die offizielle Version, wonach Kurkut ein „Selbstmordattentäter“ gewesen sei, von der Polizei nur erfunden wurde.

Im Original erschien der fünfte Teil der Reportage über die Reise in den Iran am 29. November. Die deutschsprachigen Übersetzungen der ersten vier Teile sind unter nachfolgenden Links zu lesen: