PKK: Der 15. August hat einen unbesiegbaren Widerstand geschaffen

Mit dem Beginn des bewaffneten Kampfes vor 36 Jahren ist ein unbesiegbarer Widerstandswille entstanden, der die Hoffnung auf Freiheit für immer lebendig hält. Das erklärt die PKK zum Jahrestag am 15. August.

Das Exekutivkomitee der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat eine Erklärung zum Beginn des bewaffneten Kampfes vor 36 Jahren abgegeben. Mit ‚der ersten Kugel‘ gegen das Besatzungsregime am 15. August 1984 ist laut PKK der Prozess gestoppt worden, das kurdische Volk vom Erdboden verschwinden zu lassen. Ohne die damalige Offensive wären weder die Frauenrevolution noch die Revolution von Rojava möglich gewesen. Heute wird dieser Kampf in Heftanîn fortgesetzt.

„Wir wünschen allen Freiheitskämpfen Erfolg“  

„Den Jahrestag des revolutionären Guerillavorstoßes der PKK unter Führung von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] am 15. August 1984 begehen wir mit den niederschmetternden Schlägen, den unsere heldenhafte Guerilla den faschistischen und völkermörderischen Kräften täglich verpasst. Als Bewegung und als Volk beginnt für uns das 37. Jahr des Kampfes vom 15. August. Es ist das Jahr der kurdischen Befreiung, des Widerstands, der Wiederbelebung, eines neuen Vorstoßes und des Sieges. Wir begehen dieses Jubiläum, indem wir den auf Grundlage des Widerstands der Guerilla und des Volkes entstandenen revolutionären Volkskrieg steigern“, so die Erklärung der PKK, die zu diesem Anlass allen Kämpfen für Freiheit, auf Unterschiedlichkeit basierende Gleichheit, Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und Demokratie Erfolg wünscht.

Das Verschwinden der kurdischen Identität gestoppt

Weiter heißt es in der Erklärung: „Bekanntlich stellen die Aktionen vom 15. August 1984 in Dih (Eruh) und Şemzînan (Şemdinli) einen Wendepunkt in der Geschichte Kurdistans dar. Das drohende nationale Verschwinden unter der faschistischen, kolonialistischen und völkermörderischen Aggression wurde gestoppt, stattdessen begann basierend auf dem Widerstand der Guerilla und des Volkes die Zeit der kurdischen Existenz und Freiheit. Der Guerillavorstoß vor 36 Jahren bedeutet eine tödliche Kugel gegen jede Form der Sklaverei und den Beginn eines freien Lebens und einer demokratischen Daseinsform in Kurdistan. Innerhalb dieses 36-jährigen Kampfes ist ein Volk geschaffen worden, das verliebt in die Freiheit, bewusst, organisiert, höchstgradig mutig und opferbereit ist und mit seinem gesamten Dasein für Freiheit kämpft. Eine noch wichtigere und bedeutungsvollere Entwicklung ist nicht denkbar.“

„Zweifellos hat dieser revolutionäre Vorstoß von historischer Bedeutung nicht plötzlich und einfach so stattgefunden“, betont die PKK und weist auf die Verdienste von Revolutionären wie Mahir Çayan, Deniz Gezmiş und Ibrahim Kaypakkaya Anfang der siebziger Jahre in der Türkei und die Entstehungsgeschichte der von Abdullah Öcalan angeführten kurdischen Bewegung hin.

Die Hoffnung auf Freiheit lebendig halten

Der seit dem 15. August 1984 geführte Befreiungskampf sei sehr schwer und habe hohe Opfer geopfert, schreibt die PKK weiter. Gleichzeitig seien vor allem im Norden, im Westen und im Süden große Errungenschaften erkämpft worden: „Und was noch wichtiger ist: Es ist ein unbesiegbarer Widerstand entstanden, der die Hoffnung auf Freiheit immer lebendig hält.“

Mit dem Beginn des bewaffneten Kampfes habe eine „nationale Wiederbelebung“ stattgefunden: „Die Revolution der Frauenbefreiung hat begonnen, in Südkurdistan wurde der Weg für den bestehenden Status freigeräumt, die Revolution von Rojava macht der Menschheit Hoffnung und es sind Kräfte mobilisiert worden, die seit 22 Jahren Widerstand gegen das internationale Komplott leisten. Das sind zweifellos die größten Entwicklungen und die bedeutungsvollsten Errungenschaften, die möglich sind.“

Angriff auf die gesellschaftliche Würde

Die PKK, das kurdische Volk und seine Freundinnen und Freunde setzen ihren Kampf im Geiste des Vorstoßes vom 15. August erfolgreich weiter fort, heißt es in der Erklärung. Der heutige Feind sei die faschistische AKP/MHP-Koalition, die als Vergewaltigerregime in Kurdistan einen Völkermord verübe und in der Türkei faschistische Unterdrückung, Terror und Ausbeutung auf die Spitze treibe: „Niemals in der Geschichte der Republik haben die Völker in Kurdistan und der Türkei so viel Beleidigungen, Unterdrückung, Ausbeutung, Erniedrigung und Schreckensherrschaft erleben müssen. Der AKP/MHP-Faschismus greift Kinder, Frauen und alle Teile der Gesellschaft an. Er zielt auf die gesellschaftlichen Werte ab und besteht auf Vergewaltigung und Massaker. Mit der Zerstörung der gesellschaftlichen Würde will er die Gesellschaft vernichten. Was das Putschregime vom 12. September 1980 im Kerker von Amed [Diyarbakir] durchsetzen wollte, wird den Völkern Kurdistans und der gesamten Türkei von dem heutigen Regime aufgezwungen.

Von ‚der ersten Kugel‘ bis zum Kampf in Heftanîn

Wenn die Tyrannei an einem Ort so sehr gesteigert wird, entwickelt sich im selben Ausmaß der Kampf für Freiheit und Demokratie dagegen. Gegen den massiven Spezialkriegsangriff des AKP/MHP-Faschismus entsteht unter Führung der PKK und HBDH gemäß der Strategie des revolutionären Volkskrieges ein massiver Widerstand der Völker Kurdistans und der Türkei. Die Linie des revolutionären Vorstoßes vom 15. August hat bereits dem faschistischen Militärregime vom 12. September eine Niederlage bereitet und tut heute dasselbe mit dem AKP/MHP-Faschismus. Der Guerillakampf ist von ‚der ersten Kugel‘ bis zum Heftanîn-Krieg weiterhin die Hoffnung aller Unterdrückten auf Befreiung und Sieg. Von den Aktionen in Dih und Şemzînan bis zu den Kriegen in Serhed, Efrîn, Xakurke und Heftanîn und dem Widerstand von Wan bis nach Istanbul und in die Ägäis, überall geht der Kampf für Freiheit und Demokratie weiter.“

Faschismus zerschlagen

Zum 37. Jahr nach der Offensive vom 15. August erklärt die PKK: „Vor allem die Guerilla wird Widerstand leisten, die Selbstverteidigung wird Widerstand leisten, Frauen und Jugend werden Widerstand leisten, die demokratische Politik wird Widerstand leisten, der Widerstand wird sich von Kurdistan in die Türkei und den Mittleren Osten ausbreiten, alle vier Teile Kurdistans, die Türkei, der Mittlere Osten und die gesamte Menschheit werden Widerstand leisten.“ Der im Geiste des 15. August entstandene Kampf werde „dem AKP/MHP-Faschismus tödliche Schläge versetzen und ihn zusammenbrechen lassen“. Es werde ein Jahr werden, in dem der Kampf für Freiheit und Demokratie siegen werde, so die Erklärung des Exekutivkomitees der PKK.