Dokumente belegen Abkommen zwischen Türkei und IS
Nach der Niederlage des IS in Syrien und Irak rekrutiert das vom türkischen Staat gegründete „Nationale Heer“ gegen Sold Mitglieder des IS, die in die vom „Euphrat Schild“ besetzte Region fliehen.
Nach der Niederlage des IS in Syrien und Irak rekrutiert das vom türkischen Staat gegründete „Nationale Heer“ gegen Sold Mitglieder des IS, die in die vom „Euphrat Schild“ besetzte Region fliehen.
Nach der Niederlage des IS in Syrien und Irak rekrutiert das vom türkischen Staat gegründete „Nationale Heer“ gegen Sold Mitglieder des IS, die in die vom „Euphrat Schild“ besetzte Region fliehen. Ein Dokument, dass die Unterschrift des von der Türkei in Al-Bab gegründeten Militär- und Lokalrats trägt, belegt, dass IS-Mitglieder, mit einer Zahlung von 5.000 Dollar „Aufwandsentschädigung“, in den Reihen der Gruppen Ehrar El Şerqiye und Şaidat aufgenommen werden. Auf dem Dokument, das auf den 24. August 2017 datiert ist, befindet sich ein Geheimhaltungshinweis, dieses Dokument darf nicht im Internet oder ähnlichem Verbreitung finden .
Lokale Quellen bestätigen, dass Mitglieder des IS in den zum „Nationalen Heer“ gehörigen Gruppen akzeptiert werden. Die Quellen berichten, dass die IS-Mitglieder in Gruppen wie Ehrar El Şerqiye und Şaidat, aber auch bei Ehrar El Şam, Sultan Murat und Tecemua Şerqiye eingegliedert werden.
Nach aktuellen Informationen haben sich etwa 100 IS-Mitglieder aus der Region Raqqa und Dêra Zor den „Euphrat-Schild“-Gruppen angeschlossen. Weiterhin heißt es, dass die IS-Anführer, die sich nicht dem „Euphrat Schild“ anschließen, sondern die türkische Grenze überqueren wollten, darin entsprechende Unterstützung erhielten.
Das „Nationale Heer“ wurde gegründet, um die in der Provinz Idlib und in der „Euphrat-Schild“-Region befindlichen Gruppen der Freien Syrischen Armee (FSA) zusammenzubringen. Am 30. Dezember 2017 hatte in der Stadt Azaz ein etwa vier Stunden dauerndes Treffen stattgefunden, nach dem der Präsident der syrischen Übergangsregierung Cevat Ebu Hattap die Gründung des „Nationalen Heers“ offiziell verkündete.
Das Gründungstreffen wurde von der Türkei und Katar organisiert
Die ersten Ansätze ein „Nationales Heer“ zu gründen, begannen im September 2017 handfest zu werden. An diesem „Nationalen Heer“ nehmen 35 Gruppen teil. Eine Quelle, deren Name aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden kann, berichtete gegenüber ANF über diesen Gründungsprozess.
Am 26. September fand in der vom türkischen Militär besetzten Bab-Region ein Sondertreffen zur Gründung des „Nationalen Heeres“ statt. An diesem, vom türkischen Staat organisierten Treffen, nahmen bewaffnete Gruppen aus Bab, Azaz, Cerablûs und İdlib wie auch eine Delegation aus Katar teil. Der Vorschlag der Türkei, sich unter dem Namen „Nationales Heer“ zusammenzuschließen, wurde angenommen. Für die Finanzierung erklären sich der türkische Staat und Katar gemeinsam verantwortlich.
Die Gouverneure von Antep und Kilis nehmen am Treffen mit den Milizen teil
Eine geheime Quelle berichtet, dass am 24. Oktober 2017 das zweite Treffen zur Gründung des „Nationalen Heeres“ stattfand. Sowohl die Führer der bewaffneten Gruppen, als auch der Kommandeur der Spezialkräfte und MIT-Vertreter, wie auch die Gouverneure von Antep und Kilis, nahmen im Namen des türkischen Staates an dem Treffen teil. Auf dem Treffen wurde besprochen, die Grenzübergänge (Bab el Havva und Karkamiş) für die Übergabe der Gelder für die Ausgaben des „Nationalen Heers“ zu nutzen und das Heer in der Form von drei Kolonnen zu organisieren. Weiterhin ging es um die nötigen Mittel zur Umwandlung in ein ordentliches Heer. Die Namen der einzelnen Kolonnen, und wer diese kommandiert, wurden ebenfalls bestimmt. Eine andere Entscheidung die getroffen wurde war, dass jede Gruppe die Waffen, Fahrzeuge und Basen dem „Verteidigungsministerium“ der „Syrischen Übergangsregierung“ übergibt.
Wer übernimmt die Führung?
Als Generalkommandant der „Nationalen Heers“ wurde vom Verteidigungsminister der „Syrischen Übergangsregierung“ Heysem Efeysi, Fedillah El Heci bekanntgegeben, Ebdulcebar Egeydi und Hesen Merî sind seine Stellvertreter. In der Führung des Heeres nehmen auch einige Personen aus der „Syrischen Übergangsregierung“ Platz, aber die eigentlichen Entscheidungen werden von Seiten des türkischen Staats getroffen. Es wird betont, dass für jede Entscheidung die Zustimmung des türkischen Militärs notwendig ist.
Demnach wird die 1. Kolonne des „Nationalen Heers“ vom ehemaligen Kommandanten der Hamza Firkasi Seyf Ebu Bekir (Polat) geführt werden. Die 2. Kolonne wird unter dem Namen Sultan Murat organisiert werden. Der Kommandant dieser Struktur wird Fehim Isa sein. Die dritte Kolonne wird den Namen Şamiye Front haben und wird von einer Person aus der Samarkand-Brigade geführt werden.
Der Lohn kommt aus der Türkei und aus Katar
Die Verantwortlichen dieser Gruppen erklären, dass sie etwa 20 bis 25.000 Mitglieder hätten. Aber nach unserer Quelle sind es nur 14.000 Mitglieder. Der türkische Staat und Katar stellen jedem Mitglied des „Nationalen Heers“ 350 Dollar und den Kommandanten 1500 Dollar Lohn zur Verfügung.
Ausbildungslager in Ankara, Urfa, Antakya, Kilis und Mersin
Als Gründungsziel des „Nationalen Heers“ wird die Bekämpfung der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) benannt. Am 7. Oktober 2017 wurden für die erste Ausbildungseinheit 150 Personen von der Liva Şimal übergeben. In Ankara, Urfa, Antakya, Kilis und Mersin wurden Camps für weitere Gruppen, die militärisch ausgebildet werden sollen, vorbereitet. Die Ausbildungseinheiten dauern 20–30 Tage und werden von Offizieren der türkischen Armee gegeben. Die für die Ausbildung von Seiten des „Nationalen Heers“ verantwortliche Person ist der als Neqip (Kaptan) Mustafa bekannte ehemalige Kommandant von Liva Şimal. In Syrien wird das bei Bab gelegene Cebel Şex Aqil Militärbasis als Ausbildungszentrum für das „Nationale Heer“ genutzt.
Zur den ersten Waffenlieferungen des türkischen Staates gehörten Artilleriegranaten, Panzer, Panzerfahrzeuge, BKC-Maschinengewehre, Flugabwehrraketen, Raketen, Wärmebildgeräte, Granatwerfer, wärmegelenkte Raketen und ähnliche Waffen. Es hieß, dass der türkische Staat in den nächsten Tagen weitere Waffen liefern werde.
Die Gruppen im „Nationalen Heer“
Folgende Gruppen sind Teil des „Nationalen Heers“: Jabhat Şamiye, Firqet Hemze, Tecammua Fasteqim, Ceys El İslam, Suqurul Şam, Ensar El Sunna, Fırqel Ula, Liva El Vaqas, Lival El Fattah, Ahrar El Şam, Liva El Muntesir Billah, Lival El Muatasim, Firqe Şemaliye, Liva El Evvel, Liva El Rabia, Ceyş El Ehfet, Liva Semerkent, Foc El Mustafa, Foc El Evvel, Firqet El Seffa, Suqur El Şemal, Ceys El Neqbe, Fırqet Sultan Murat, Fatih Sultan Mehmet Brigade, Ehrar El Şerqiye, Liva El Şemal, Fırqet 23, Foc El Xamis, Suval El Cezire Brigade, Firqet El Tesia, Liva El Sultan Osman, Suleyman Şah Brigade, Liva El Evvel Meğavir, Heyet El Erkan, Syrische Übergangsregierung, Syrische Nationale Opposition.
Das syrische Militär hat mit einer Operation auf Idlib begonnen
Das syrische Militär hatte im Dezember 2017 eine Operation im Süden Idlibs begonnen. Bisher wurden 80 Dörfer vom Regime erobert. Sie stehen an der Grenze der strategische bedeutsamen Stadt Sincar. Es heißt, dass das syrische Militär die Operation fortsetzen werde, bis es den Ebu-Duhur-Militärflughafen unter seine Kontrolle gebracht hat. Während das „Nationale Heer“ von Kämpfen mit dem syrischen Militär berichtet, erklären Quellen aus der Region, dass es zwischen dem Regime und den Milizen bisher zu keinerlei Gefechten gekommen sei.
Militärquellen: Sie werden keinen Erfolg haben
In dieser Situation scheint die Erklärung des Verteidigungsministers der „Syrischen Übergangsregierung“ Heysem Efeysi, man werde „gegen das Regime, die PYD-YPG und den IS kämpfen“, darauf abzuzielen, diesem vom türkischen Staat zur Besetzung von Efrîn gegründeten Zusammenhang, Legitimität zu verleihen. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass dieses unter dem Druck des türkischen Militärs gegründete Gebilde erfolgreich sein wird. Regionale militärische Quellen messen dem „Nationalen Heer“ keine besonders lange Lebensdauer zu und gehen davon aus, dass es genau wie die FSA ein Werkzeug in den Händen der Türkei sein wird.