Zehntausende Frauen demonstrieren in Efrîn

In Efrîn sind Zehntausende Frauen unter dem Motto „Women Rise Up For Afrin“ gegen die Angriffe des türkischen Staates auf die Straße gegangen.

Auf der von Kongreya Star, der kurdischen Frauenbewegung in Rojava, organisierten Demonstration wurde neben Olivenzweigen, Fahnen der YPJ und Bilder der YPJ-Gefallenen Avesta Xabur ein Transparent mit der Aufschrift „Erdoğan ist ein Frauen- und Kindermörder“ mitgetragen.

Die Demonstration, die von dem Lärm einschlagender Artilleriegeschosse begleitet wurde, ging vom Newroz-Platz bis zum Dersim-Krankenhaus.

Auf der Abschlusskundgebung hielt Hediye Yusif als Ko-Vorsitzende des Rates der Demokratischen Föderation Nordsyrien eine Ansprache, in der sie erklärte, der Widerstand in Efrîn werde „bis zum Schluss“ weitergehen.

Internationale Frauenkampagne: Women Rise Up For Afrin

Die kurdische Frauenbewegung aus Rojava Kongreya Star hat unter dem Motto „Women Rise Up For Afrin” zu einer globalen Kampagne der Frauensolidarität aufgerufen. Ziel dieser Kampagne ist eine weltweite Mobilisierung von Frauen gegen den patriarchalen Besatzungskrieg des türkischen Staates. Gleichzeitig soll der Widerstand von Frauen dabei sichtbar gemacht werden.

Efrîn war einer der ersten Orte der Besiedlung und auch der landwirtschaftlichen Revolution im Gebiet des Fruchtbaren Halbmonds. Frauen spielten eine führende Rolle in diesem historischen Prozess, der als die erste Frauenrevolution beschrieben wurde. Symbole von Mutter-Göttinnen wie Ishtar oder Astarte sind ein gemeinsames kulturelles Erbe der lokalen Völker und können in vielen Stätten von Efrîn gefunden werden. Zum Beispiel symbolisieren die riesigen Fußabdrücke in den Steinplatten des 3000 Jahre alten Ain-Dara-Tempels in der Nähe der Stadt Efrîn die Präsenz und den Geist der Göttin Ishtar. Durch die Bombardierung und Zerstörung dieses Tempels versucht der türkische Staat, seine patriarchale und faschistische Ordnung durchzusetzen.