YJK-E verurteilt Frauenmorde in Aachen

Der Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) verurteilt die Morde an zwei Frauen in Aachen und ruft für Freitag zu einer Protestaktion auf.

In einer schriftlichen Erklärung hat der Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) nach den Morden an zwei Frauen in Aachen für Freitag zu einer Protestaktion aufgerufen.

In Herzogenrath bei Aachen war am Samstag der Leichnam einer Frau von Joggern in einem Gebüsch entdeckt worden. Die Polizei verdächtigt den 44-jährigen Ehemann der Getöteten, der auf der Flucht ist. Am Montag veröffentlichte sie Fotos von dem Paar und bat um Hinweise zu dem Mann.

In Aachen ist am Samstag eine weitere Frau ermordet worden. Laut Presseberichten geht die Staatsanwaltschaft von einer so genannten „Beziehungstat“ aus. Einen Zusammenhang mit der am Samstag in Herzogenrath gefundenen Frauenleiche gebe es nicht.

Gewalt gegen Frauen ist politisch

In der Erklärung des YJK-E, eines bundesweiten Zusammenschlusses diverser kurdischer Frauenräte und -initiativen, wird auf die zunehmende Anzahl von Morden insbesondere an Frauen kurdischer Herkunft in Deutschland hingewiesen:

„Frauen, die selbst über ihr Leben entscheiden wollen, werden zum Angriffsziel der patriarchalen Mentalität und geraten in Todesgefahr. Sie kämpfen für ihr Recht auf Selbstbestimmung und werden systematisch ermordet. Wir akzeptieren das nicht und erklären ein weiteres Mal, dass wir unabhängig von Herkunft und Glaubensausrichtung an der Seite der betroffenen Frauen stehen. Wir verurteilen die Morde an Nuran und der uns unbekannten Frau, die in Aachen von Männern getötet wurden. Jede Form von physischer, sexueller, psychischer und struktureller Gewalt an Frauen ist politisch, daher muss auch der Kampf dagegen politisch und organisiert geführt werden.“

Am Ende der Erklärung wird zu einer für Freitag in Aachen geplanten Protestaktion des Frauenrates Deniz Fırat aufgerufen.