„Wir trauern nicht, wir sind im Widerstand“

In Bern und Biel haben Frauenorganisationen gegen Feminizid protestiert. In Bern wurden der Mord an Yasemin Çetindağ in Straßburg und drei weiteren Frauen in der Türkei thematisiert, in Biel standen die Frauen in Efrîn im Vordergrund.

In der Schweiz haben Frauen gegen Feminizid protestiert.

Bern: Frauenmorde sind politisch


Auf Aufruf des Frauenrats Mizgîn fand auf dem Bahnhofplatz in Bern eine Kundgebung statt, auf der vier Femizide der letzten Tage thematisiert wurden: In der Türkei sind Aylin Sözen, Selda Taş und Vesile Dönmez von Männern ermordet worden, in Frankreich die 25-jährige Yasemin Çetindağ.

Hediye Munzur hielt eine Ansprache im Namen der kurdischen Frauenbewegung in der Schweiz, in der sie auf die Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ aufmerksam machte. Die Aktivistin Dilan Zaza wies darauf hin, dass Femizide zur Normalität gemacht werden. Die kurdische Frauenbewegung werde nicht zulassen, dass eine Gewöhnung stattfinde. Gewalt an Frauen sei ein politisches Thema und müsse organisiert bekämpft werden.

Dilan Zaza verwies auf den Jahrestag der Ermordung von Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez durch den türkischen Geheimdienst MIT in Paris vor acht Jahren und erklärte, dass der türkische Staatschef Tayyip Erdogan den Auftragsmord befohlen hat. Am 9. Januar werde die Frauenbewegung ein weiteres Mal auf den Straßen Rechenschaft einfordern.

Die Kundgebung wurde mit der Parole „Jin Jiyan Azadî“ (Frauen Leben Freiheit) beendet.

Biel: Wo sind die verschleppten Frauen aus Efrîn?


In Biel fand eine Aktion für die vom türkischen Besatzungsregime in Efrîn ermordeten und verschleppten Frauen statt. Aktivistinnen von „Women Defend Rojava“ befestigten die Namen von Frauen aus Efrîn an einem Weihnachtsbaum auf dem Zentralplatz. Parallel dazu sammelten Mitglieder der Frauenkommune Arîn Mîrkan Unterschriften für die „100 Gründe“-Kampagne.