Angehörige von Yasemin Çetindağ haben am 23. Dezember in Straßburg eine Vermisstenanzeige aufgegeben, weil sie die junge Frau nicht erreichen konnten. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass sie ermordet wurde.
Ihre Familie stammt aus Çewlîg (tr. Bingöl). Ihr Vater Azad Çetindağ erklärt: „Mein Tochter lebte seit ungefähr acht Jahren mit dieser Person zusammen. Sie hatten vier Kinder. In letzter Zeit wollte meine Tochter nicht mehr mit ihm zusammenleben. Der Mörder meiner Tochter ist zuletzt am Morgen des 23. Dezember in die Wohnung gekommen. Er hat ihr vorgeworfen, mit jemandem geredet zu haben. Vor den Augen der Kinder ohrfeigte er sie zunächst. Dann nahm er ein Küchenmesser und stach auf sie ein. Das reichte ihm noch nicht und er erwürgte sie mit ihrem Halstuch. Danach trug er die Leiche meiner Tochter ins Badezimmer und schloss die Tür ab. Die Kinder brachte er in seine eigene Wohnung. Dann kehrte er mit einem Freund zurück und brachte die Leiche meiner Tochter in einen nahegelegenen Wald.“
Azad Çetindağ hält sich zurzeit in Çewlîg auf. Er erzählt weiter: „Ich habe jeden Morgen mit meiner Tochter telefoniert. Als sie an jenem Morgen nicht anrief, habe ich mir Sorgen gemacht und selbst angerufen, aber ich konnte sie nicht erreichen. Ich rief meine andere Tochter an, aber sie erreichte sie auch nicht. Schließlich rief sie den Mörder an. Er sagte, dass die Kinder bei ihm sind und er Yasemin nicht gesehen hat.
Daraufhin habe ich meiner Familie gesagt, dass sie eine Vermisstenanzeige aufgeben soll. Die Polizei holte die Kinder ab und brachte sie zu meiner Familie. Dann ging sie in Yasemins Wohnung. Das Bad war sauber, aber bei genauerer Untersuchung wurden Blutspuren festgestellt. Der Mörder behauptete weiter, dass er Yasemin nicht gesehen hat. Er wurde festgenommen.
Meine älteste Enkelin Asmin, sie ist acht Jahre alt, hat am selben Abend ihrer Großmutter erzählt, was passiert ist. Was ich erzähle, beruht auf dem, was sie geschildert hat. Am 28. Dezember hat die Polizei die Leiche meiner Tochter im Wald in Vendenheim gefunden.“
Nach Polizeiangaben ist Yasemin Çetindağ am 23. Dezember in ihrer Wohnung im Stadtteil Montagne-Verte in Straßburg, in der sie mit ihren vier Kindern lebte, von ihrem ehemaligen Lebensgefährten ermordet worden. Ihr Leichnam wurde im Wald vergraben. Der Freund des Mörders hat die Polizei zum Fundort geführt. Danach hat Savaş Özyanık den Mord gestanden. Der Freund ist 48 Jahre alt und mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Drogenhandel. Er war bereits elf Mal im Gefängnis.