„Weltkrieg als Resultat des männlichen Herrschaftsdenkens“

„Der dritte Weltkrieg ist das Resultat des patriarchalen Herrschaftsdenkens“, erklärte die Guerillakommandantin Hêzil Özgür auf einer Feier zum Frauenkampftag 8. März in den kurdischen Bergen.

In den Medya-Verteidigungsgebieten haben Kämpferinnen der Frauenguerilla YJA Star den internationalen Frauentag am 8. März mit einer militärischen Zeremonie und einer anschließenden Feier begangen. Hêzil Özgür hielt als Mitglied des Kommandorats der YJA Star eine Ansprache, in der sie allen kämpfenden Frauen weltweit zum 8. März gratulierte und insbesondere die Mütter von Gefallenen und die Gefangenen des türkischen Kolonialstaates erwähnte. Die Kommandantin bezeichnete Abdullah Öcalan als „Architekt der Freiheit“ und erinnerte „mit Respekt und Dankbarkeit“ an die Gefallenen des Frauenbefreiungskampfes.

„Mit dem Frühling des Jahres 2022 treten wir in eine wichtige Phase des Befreiungskampfes. Der dritte Weltkrieg hat in unserer Region bereits vor langer Zeit begonnen und greift heute auf viele Orte weltweit über. Während dieser Krieg mit voller Gewalt andauert, wird immer sichtbarer, dass er das Resultat einer Systemkrise ist. Die Menschheit muss in diesem Chaos die Rechnung für diese Krise zahlen und das dadurch entstandene Leid erleben. Fast überall auf der Welt finden Kriege in verschiedenen Ausformungen statt. Auf allen gesellschaftlichen Ebenen sind Krisen zu beobachten. Das gilt für die Wirtschaft, die Politik, die Kunst, die menschlichen Beziehungen und die Ethik. Unsere Natur erlebt einen Zusammenbruch. Die Welt steckt in großen Schwierigkeiten, die aus dem patriarchalen Herrschaftsdenken resultieren. Es herrschen Hunger, Armut und Leid, die Gesellschaften werden von allen Seiten belagert“, sagte Hêzil Özgür.

Am stärksten wirke sich dieser Zustand auf Frauen aus, so die Kommandantin. Frauen seien vor Tausenden Jahren zur Ungleichheit verdammt worden und heute werde auf der ganzen Welt ein brutaler Feminizid begangen: „Aus diesem Grund sind Frauen weltweit im Widerstand. Sie begehren auf und wehren sich. Um den vom männlichen Herrschaftsdenken verursachten Zusammenbruch zu überwinden, setzen wir auf den befreienden Verstand von Frauen. Nur so kann die Zerstörung aufgehalten werden.“ Wie bereits Abdullah Öcalan vorausgesagt habe, werde der Frauenbefreiungskampf dieses Jahrhundert prägen und verändern: „Die Frauenkämpfe werden alle reaktionären Systeme und faschistischen Strukturen überwinden. Und der größte Widerstand wird in Kurdistan stattfinden.“

Die Guerillakommandantin erklärte weiter, dass in diesem Jahr massive Angriffe des türkischen Staates auf das kurdische Volk und die Frauenbewegung zu erwarten sind. 2022 sei daher von großer Bedeutung für die Befreiungsbewegung und die YJA Star werde entschlossenen Widerstand leisten.