Die Weltfrauenkonferenz übermittelte den Frauen in Rojava anlässlich des zehnten Jahrestages der Revolution eine Solidaritätsbotschaft und bekundete ihr Beileid für die YPJ-Kommandantinnen Jiyan Tolhildan, Roj Xabûr und Barîn Botan. Die drei Frauen waren Mitglieder der Antiterroreinheiten YAT (Yekîneyên Antî Terorê), die gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) kämpfen. Vor wenigen Tagen wurden sie bei einem gezielten Drohnenangriff der Türkei ermordet.
In der von den Europakoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz, Halinka Augustin (Niederlande) und Susanne Bader (Deutschland) unterzeichneten Botschaft heißt es:
„Liebe Freundinnen, Mitstreiterinnen,
Wir schicken euch unseren Glückwunsch zum 10. Jahrestag der Revolution in Rojava.
Am 19. Juli 2012 nahm der heldenhafte Kampf für Demokratie und Freiheit von Kobane aus seine Ausbreitung. In der Folge wurde der sogenannte „Islamische Staat/Daesh“ siegreich verjagt. Euer Kampf, an dem die Frauen in einem eigenen Frauenbataillon mitgekämpft haben, hat den Frauen in der Region die bisher größten Rechte gebracht. Der Blutzoll ist mit 11.000 getöteten Kämpferinnen und Kämpfern und 21.000 Verletzten ungeheuerlich hoch.
Aber nicht nur die im Kampf gefallenen Kämpferinnen und Kämpfer sind zu beklagen. Wie wir aktuell erfahren, wurden an eurem Jahrestag drei führende Kämpferinnen durch die türkische Armee feige ermordet. Es sind Jiyan Tolhildan, Roj Xabûr und Barîn Botan. Ihnen allen gelten das Gedenken und die Feiern zum 10. Jahrestag verbunden mit dem Versprechen, den Kampf um Demokratie und Freiheit weiter zu führen.
Die großen Erfolge im Aufbau der demokratischen Föderation Nordostsyrien sind unbestritten. Von Anfang an standen wir Weltfrauen an eurer Seite. Mit der Rundreise durch mehrere europäische Länder unter dem Motto „Unser Herz schlägt für die Kämpferinnen in Rojava“ haben wir euren Kampf bekannt gemacht und praktische, internationale Solidarität geübt.
Heute ist eure Region wieder massiven Angriffen ausgesetzt. So musste die Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien den Ausnahmezustand ausrufen. Angriffe des türkischen Erdogan-Regimes auf West - und Südkurdistan und der drohende Einmarsch der türkischen Armee bedrohen die Erfolge. Die aktuelle Entwicklung ist lebendiger Beweis der Notwendigkeit eines internationalen, antiimperialistischen und antifaschistischen Zusammenschlusses. Unsere neue Plattform der Antiimperialistinnen und Antifaschistinnen in der Weltfrauenkonferenz muss viele Trägerinnen umfassen und sich praktisch bewähren.
Liebe Freundinnen und Mitstreiterinnen, wir senden euch zu eurem Jahrestag unsere solidarischen Grüße und unsere uneingeschränkte Verbundenheit im Kampf um eine neue Welt des Friedens und der Freiheit.
Es lebe die internationale Solidarität.“
Titelfoto: Şopdarên Rojê ya Çandê