Verlassener Frauenmarktplatz in Van

Der von der Bezirksverwaltung Ipekyolu in Van eingerichtete Frauenmarktplatz ist seit der Übernahme durch einen Zwangsverwalter verlassen.

Am 8. März 2016 wurde von der DBP-Bezirksverwaltung Ipekyolu ein Marktplatz für Frauen eröffnet, auf dem regionale Produkte verkauft werden. Das Konzept erwies sich als Erfolg und aus den ursprünglich geplanten 100 Marktständen wurden schnell 200.

Nach der Übernahme der Bezirksverwaltung durch einen Zwangsverwalter wurde der Markt seinem Schicksal überlassen. Die für den Markt zuständigen Angestellten wurden entlassen oder es wurde ihnen ein neuer Arbeitsplatz zugeteilt.

Eine der Frauen, die seit der Eröffnung auf dem Markt arbeiten, ist Şadiye Yılmaz. Sie leistet Widerstand gegen die Politik der Zwangsverwaltung und bietet die Produkte, die sie im Sommer unter großen Anstrengungen zusammengetragen hat, weiter an ihrem Stand an.

Ich war voller Hoffnung

Als der Markt eröffnet worden sei, habe sie sich begeistert bei der Bezirksverwaltung um einen Stand beworben, erzählt sie. „Ich musste auch mit meiner Familie kämpfen, weil es hier nicht so einfach für eine Frau ist, einen eigenen Stand zu führen.“ Sie setzte sich durch und verkauft seitdem Naturprodukte. „Der Verkauf lief gut. Ich kam jeden Tag voller Hoffnung zum Marktplatz.“

Seit der Übernahme durch einen Zwangsverwalter sei der Umsatz zurückgegangen und die meisten Frauen hätten ihre Stände aufgegeben, erzählt Şadiye Yılmaz weiter. „Es gibt keine Marktwächter mehr, deshalb ist es zu Diebstählen gekommen. Mit einigen Frauen zusammen haben wir uns an den Zwangsverwalter gewandt, um von unseren Schwierigkeiten zu berichten, aber dadurch hat sich nichts geändert.“

Wir wollen keine Zwangsverwaltung

Auch Delal Bakan hat einen Stand auf dem Frauenmarkt. Der Verkauf von Kleidung auf dem Markt ist die einzige Einkommensquelle der sechsfachen Mutter. „Ich kann meine Miete kaum noch bezahlen. Da die meisten Stände aufgegeben worden sind, ist auch kein Einkauf mehr möglich. Ich habe überhaupt keinen Umsatz mehr. Wir wollen unsere Ko-Bürgermeister*innen zurück haben. Wir wollen keine Zwangsverwaltung“, sagt sie.

JINNEWS