Verdächtige Todesfälle von Frauen in Südkurdistan

In Südkurdistan sind innerhalb eines Tages drei Frauen ihren Brandverletzungen erlegen. Es ist bekannt, dass viele Frauen in der Region vom patriarchalen System dazu gezwungen werden, sich selbst zu verbrennen, oder durch Anzünden ermordet werden.

In Südkurdistan haben innerhalb eines Tages drei Frauen auf verdächtige Weise ihr Leben durch Verbrennungen verloren.

Die 19-jährige Lavin Fatih, die am 14. November in ihrem Haus im Dorf Pişankan bei Süleymaniye mit schweren Verbrennungen aufgefunden wurde, ist ihren Verletzungen im Krankenhaus erlegen.

Die dreißigjährige D.H. war in der Ortschaft Çiwarqurne bei Ranya zu Hause mit schweren Brandverletzungen aufgefunden worden und starb gestern im Krankenhaus. Nach Angaben des Polizeisprechers von Ranya, Şoreş Îsmaîl, ist ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, eine Festnahme habe es nicht gegeben.

In der Ortschaft Seruçawe bei Ranya war vorgestern der verbrannte Leichnam der 24-jährige N.Ş. in ihrer Wohnung gefunden worden.

Gängiges Muster verdächtiger Todesfälle

Laut Erhebungen aus dem Jahr 2015 werden in Südkurdistan im Durchschnitt täglich vier Frauen dazu gezwungen, sich selbst anzuzünden. Die Anzahl der durch Verbrennung getöteten Frauen geht in die Hunderte. Viele Frauen werden durch den gesellschaftlichen Druck, das patriarchale System oder aus wirtschaftlichen Gründen dazu gezwungen, sich zu verbrennen oder sie werden von Männern verbrannt. Die meisten der Überlebenden schrecken davor zurück, bei polizeilichen Vernehmungen die Wahrheit zu sagen und stellen den Vorfall als Unfall dar. In den ersten drei Monaten des Jahres 2015 wurden 386 Frauen wegen schweren Verbrennungen medizinisch behandelt. 57 dieser Fälle endeten mit dem Tod.

Nach Angaben des Zentrums zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sind in Südkurdistan innerhalb dieses Jahres 7654 Gewalttaten gegen Frauen bekannt geworden. Am weitesten verbreitet ist das Problem demnach in Hewlêr.

Quelle: JINNEWS