Unterschriftenkampagne für Gülizar Taşdemir

Für die aus Norwegen an die Türkei ausgelieferte kurdische Aktivistin Gülizar Taşdemir ist eine Unterschriftenkampagne gestartet worden.

Die ehemalige Guerillakämpferin Gülizar Taşdemir wurde am 4. Juli mit gefesselten Händen aus Norwegen an die Türkei ausgeliefert, wo sich sofort festgenommen wurde. Ihr Asylantrag war als unbegründet abgelehnt worden. In mehreren Ländern Europas haben nach der rechtswidrigen Abschiebung Protestaktionen stattgefunden. Der norwegische Anwalt von Gülizar Taşdemir versucht auf juristischem Weg, die Auslieferung rückgängig zu machen. Außerdem hat sich eine Solidaritätsgruppe gebildet, die eine Unterschriftenkampagne gestartet hat.

Justizskandal mit ungeklärtem Hintergrund

Rechtsanwalt Jan M. Birkeland bezeichnet das Vorgehen der norwegischen Behörden als juristischen Skandal: „Einen Menschen, der in der Türkei gesucht wird, auf diese Weise auszuliefern, bedeutet, sowohl das norwegische als auch das internationale Recht mit Füßen zu treten.“

Nach Angaben des Rechtsanwaltes sind in Norwegen zwei Klagverfahren und vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eine Klage anhängig. „Zurzeit laufen drei Verfahren. Unser Ziel ist, den Beschluss rückgängig zu machen. Es muss aufgeklärt werden, wie es zu dieser Entscheidung kommen konnte und was sich im Hintergrund abgespielt hat. Gülizar Taşdemir muss nach Norwegen zurückgebracht werden und ihr muss Asylrecht gewährt werden. Auf die Türkei muss Druck ausgeübt werden. Verantwortlich für das Leben von Gülizar Taşdemir ist die norwegische Regierung.“

„Gerechtigkeit für Gülizar Taşdemir“

Die in Oslo gegründete Gruppe „Solidarität mit Gülizar Taşdemir“ hat unterdessen eine Unterschriftenkampagne gestartet, die sich an die norwegische Regierung richtet. Gefordert werden die Freilassung aus türkischem Gewahrsam und die Rückführung nach Norwegen.

Die Kampagne kann unter diesem Link unterzeichnet werden: