„Unser Kampf für ein freies Leben beschränkt sich nicht auf einen Tag“

Kämpfer:innen der YPG und YPJ erklären anlässlich des 8. März, dass keine Revolution ohne die Befreiung der Frau erfolgreich sein kann. Sie sagen: „Unsere Aufgabe ist es nun, die Revolution im Geiste des Apoismus zu verbreiten.“

Rojava - 8. März

Am heutigen 8. März finden überall auf der Welt Proteste und Aktionen von Frauen statt. Kämpfer:innen und Kriegsversehrte der YPG und YPJ haben sich zur Bedeutung des Frauenfreiheitskampfes geäußert.

Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der Frauen sein“

Die YPJ-Kämpferin Mizgîn Îdrîs erinnerte zunächst an gefallene Frauen, um dann auf die Geschichte des 8. März einzugehen. Sie wies darauf hin, dass dies eine Geschichte des Kampfes ist. Sie erinnerte daran, wie am 8. März 1908 Arbeiterinnen der Textilfabrik Cotton in New York in den Streik getreten waren. Um eine Solidarisierung der Gewerkschaften und anderer Belegschaften zu verhindern, wurden diese Frauen vom Fabrikbesitzer und den Aufsehern in der Fabrik eingeschlossen. Aus ungeklärten Gründen brach in der Textilfabrik ein Brand aus. 129 Arbeiterinnen starben in den Flammen.

Die Kämpferin fuhr fort: „Für mich hat der 8. März eine ganz besondere Bedeutung. Es wurden große Opfer gebracht. Wie Rêber Apo [Abdullah Öcalan] sagte, sollte nicht nur der 8. März, sondern jeder Tag Frauentag sein. Die herrschenden Kräfte wollen den Frauenfreiheitskampf auf nur einen Tag beschränken und so den Kampf der Frauen schwächen. Der Widerstand der Frauen ist historisch und wird heute unter der Führung der YPJ fortgesetzt. Das beweist die Frauenrevolution in Rojava. Arîn, Avesta, Zehra, Sorxwîn, Azadî und Tausende unserer Gefallenen haben diese Revolution furchtlos und mutig angeführt. Durch sie ist die Frauenbefreiungsbewegung noch stärker geworden. In Rojhilat fand der ‚Jin Jiyan Azadî‘-Aufstand ein großes weltweites Echo. Wie Rêber Apo erklärte, wird das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Frauen sein.“

Die heiligen Leistungen der Frauen wurden in der Geschichtsschreibung verdreht“

Lalêş Êzidî von den YPG erklärte: „In der Vergangenheit hat keine Organisation, keine Partei, kein Gelehrter einen aufrichtigen Ansatz für die Befreiung der Frau gewählt. Die Leistungen von Frauen wurden in der Geschichtsschreibung bis heute immer wieder verdreht und falsch bewertet. Aus diesem Grund wurden Frauen als schwach dargestellt. Entgegen der Rolle, die das System den Frauen zuwies, ging Rêber Apo mit dem von ihm entwickelten Paradigma von der Freiheit der Frau aus. Auf der Grundlage des Paradigmas von Rêber Apo führen Frauen in allen Bereichen einen bahnbrechenden Kampf. Rêber Apo hat uns den Weg zur Freiheit gezeigt, deshalb sind wir ihm mit großer Liebe verbunden.“

Die Frauen haben die Revolution geschaffen“

Auch Rodî Amed von den YPG äußerte sich zur Bedeutung des Frauentages: „Der 8. März, der Internationale Tag der arbeitenden Frauen, ist historisch gesehen sehr wichtig und bedeutsam. Heute haben Frauen in Kurdistan und im Nahen Osten durch einen großen Kampf eine Revolution geschaffen. Frauen waren in jeder Epoche die kreative und wirkmächtige Kraft. Keine Revolution kann ohne die Befreiung der Frauen freiheitlich oder demokratisch sein. Wir verdanken den Frauen sehr viel. Sie sind Göttinnen der Wahrheit. Von der Geschichte bis zur Gegenwart wurde die Gesellschaft durch den Angriff auf die Frauen mit aller Gewalt ins Visier genommen. Denn die Frau war das Symbol der Gesellschaft und wurde in jeder Hinsicht unterdrückt. Doch die Frauen haben trotz aller Unterdrückung und Angriffe nie aufgegeben, Widerstand zu leisten. Frauen spielen eine wichtige Rolle im Freiheitskampf der Gesellschaft. Der Kampf hat ein hohes Niveau erreicht. Heute kommen Frauen auf der ganzen Welt im Rahmen des Paradigmas von Rêber Apo zusammen und leisten gemeinsam Widerstand gegen das von Männern beherrschte System. Wir haben Tausende von Gefallenen für die Entwicklung des Frauenfreiheitskampfes gegeben und werden dies auch weiterhin tun. Natürlich ist es nicht einfach, die Freiheit zu erreichen, und es wird ein sehr hoher Preis dafür gezahlt. Unsere Aufgabe in diesem Kampf ist es, den Kampf im Gedenken an unsere gefallenen Genossinnen und im Geiste von Rêber Apo zu erweitern und unser Versprechen eines freien Lebens zu erfüllen.“