Der Vergewaltiger von Ipek E. ist nach heftigen Protesten verhaftet worden. Die 18-Jährige war am Dienstag an den Folgen eines Suizidversuchs im Krankenhaus verstorben. Sie hatte am 16. Juli in Qubîn (türk. Beşiri, Provinz Êlih/Batman) versucht, sich das Leben zu nehmen. In einem Abschiedsbrief hatte sie mitgeteilt, dass sie von dem türkischen Stabsunteroffizier Musa Orhan vergewaltigt worden ist. Der Täter, ein bekennender Anhänger der rechtsextremen „Grauen Wölfe“, war kurz festgenommen worden, wurde jedoch keine 24 Stunden wegen fehlender Fluchtgefahr wieder laufengelassen. Die Vergewaltigung war durch eine gerichtsmedizinische Untersuchung bestätigt worden.
Ipek E. wurde heute mit einem großen Polizeiaufgebot in Êlih beerdigt. Nur die engsten Angehörigen wurden bei der Bestattung zugelassen. Vor dem Friedhof protestierten viele Menschen, darunter auch der HDP-Abgeordnete Sıdık Taş. Die Gruppe wurde von Polizisten auseinandergetrieben.
Nach dem Tod von Ipek E. wurde in den sozialen Medien die Verhaftung des Täters gefordert. Die HDP und die Frauenbewegung TJA gingen mit derselben Forderung in Êlih auf die Straße. Der Stabsunteroffizier, der im Juli gegen Meldeauflagen freigelassen worden war, ist heute in Sêrt (Siirt) als mutmaßlicher Sexualstraftäter verhaftet worden.