Türkei-Proteste in Hildesheim, Duisburg und Marseille

Kurdische Frauenorganisationen haben in Hildesheim, Duisburg und Marseille gegen Rassismus und Gewalt an Frauen protestiert.

In Hildesheim, Duisburg und Marseille haben Kundgebungen gegen Rassismus und Gewalt an Frauen stattgefunden.

Hildesheim

Auf dem Angoulemeplatz in Hildesheim protestierten die Frauenkommune Meryem und das kurdische Gesellschaftszentrum DKTM gegen die Besatzungsambitionen des türkischen Staats in Kurdistan. Die Kundgebung, bei der die Teilnehmenden Flaggen von TEV-DEM, TJK-E und HDP trugen begann mit einer Schweigeminute. In Redebeiträgen wurden die rassistischen und faschistischen Angriffe gegen kurdische Menschen in der Türkei verurteilt und zum Boykott des Türkei-Tourismus aufgerufen. Außerdem wurde Freiheit für Abdullah Öcalan und alle politischen Gefangenen gefordert.

Duisburg

In Duisburg haben Aktivistinnen des Frauenrats „Şehîd Asya Yüksel“ erneut auf dem Averdunkplatz gegen Gewalt an Frauen protestiert. Die Protestaktion findet seit findet Wochen jeden Mittwoch statt. Auch in dieser Woche wurde zu Beginn der Kundgebung eine Schweigeminute abgehalten. Im Namen des Frauenrats hielt Amara Tolhildan eine Ansprache, in der sie auf die tödliche Gewalt gegen Frauen auf der ganzen Welt hinwies und zum gemeinsamen Kampf aufrief.

Zu den Verbrechen an Frauen in Efrîn erklärte sie: „Zuletzt sind von den Besatzungskräften Aufnahmen in den sozialen Medien verbreitet worden, auf denen zu sehen ist, dass in Gefangenschaft genommene Frauen in einer Art Internierungslager festgehalten und begleitet von Gewalt, Folter und Übergriffen an einen anderen Ort gebracht werden. Es ist allgemein bekannt, dass der türkische Staat ebenso wie der IS sein grausames Vorgehen veröffentlicht, damit Freund und Feind es sehen können. Für diese Brutalität sind die Staaten und internationalen Institutionen, die zu den vor den Augen der Weltöffentlichkeit ausgetragenen Gräueltaten schweigen, ebenso verantwortlich wie die Türkei. Die Befreiungsbewegung des kurdischen Volkes wird die notwendige Antwort auf die kolonialistische Vergewaltigermentalität wie immer auf der Basis von Selbstverteidigung geben. Als in Europa lebende Frauen aus Kurdistan verurteilen wir das Vorgehen des türkischen Staates und der mit ihm kollaborierenden Banden. Wir rufen alle Kurdinnen und Kurden, alle Frauen und die internationale Öffentlichkeit dazu auf, sich aktiv gegen die Besatzerpraxis in Efrîn zu positionieren.“

Anschließend gingen die Aktivistinnen geschlossen zu einer Kundgebung gegen Rassismus, die zeitgleich nur hundert Meter weiter stattfand. Auch dort wurde ein Redebeitrag gehalten.

Marseille

In Marseille protestierten Frauen am Vieux Port mit bunten Transparenten und Schildern gegen die kurden- und frauenfeindlichen Angriffe in der Türkei. Sie verurteilten die türkischen Angriffe auf Kurdistan, die gegen die kurdische Frauenbewegung gerichtete Repression in der Türkei und die Misshandlung von Frauen durch das Besatzungsregime in Efrîn.