TJK-E ruft zur Solidarität mit Gefangenen auf

Die kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) ruft zur Solidarität mit den hungerstreikenden Frauen im Gefängnis Elazîz (Elazığ) in der Türkei auf.

Mit einer schriftlichen Erklärung ruft die TJK-E zur Solidarität mit den Gefangenen in Elazîz auf, die sich seit 50 Tagen im Hungerstreik befinden.

In der Erklärung der kurdischen Frauenbewegung in Europa wird darauf aufmerksam gemacht, dass die seit Jahren auf der Gefängnisinsel Imralı gegen Abdullah Öcalan angewandte Isolationspolitik auf andere türkische Gefängnisse ausgeweitet werde: „Die Gefängnisse werden immer mehr zu Gefangenenlagern, in denen der Wille der Insassen gebrochen werden soll.“

Die Situation in türkischen Gefängnissen sei momentan schlimmer als in den vergangenen 30 Jahren, so die TJK-E. Besonders schwerwiegend sei die Einführung von Anstaltskleidung. An weiteren Rechtsverletzungen zählt die TJK-E auf: „Die Gefangenen sind völlig willkürlichen Verfahrensweisen ausgesetzt. Sie bekommen weder Bücher noch Zeitschriften. Kranke werden in Handschellen oder gar nicht medizinisch behandelt. Bei Überführungen müssen sie sich nackt durchsuchen lassen und sind sexuellen und gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt. Außerdem werden Gefangene gegen ihren Willen in weit entfernte Haftanstalten verlegt, womit ihren Angehörigen der Besuch unmöglich gemacht wird.“

Eine Anfrage der HDP zu der Situation in den Gefängnissen sei vom Parlamentspräsidium gar nicht erst angenommen worden, so die Erklärung weiter.

Es sei dringend geboten, dass das Antifolterkomitee des Europarats Abdullah Öcalan im Gefängnis besuche und die Öffentlichkeit über seinen Gesundheitszustand aufkläre. Ebenso müssten alle anderen Gefängnisse kontrolliert werden. „Die politischen und die kranken Gefangenen müssen sofort freigelassen werden.“

Am Ende der Erklärung wendet sich die TJK-E mit einem Appell an alle kurdischen Frauenorganisationen und die demokratische Öffentlichkeit: „Wir rufen dringend zur Solidarität mit den sechs Frauen im Gefängnis Elazîz auf, die sich seit fast 50 Tagen in einem unbefristeten Hungerstreik befinden.“