TJA verurteilt Mord an Pinar Bayrak

Pinar Bayrak ist nach jahrelanger systematischer Gewalt von ihrem Ehemann ermordet worden. Aktivistinnen der Frauenbewegung TJA haben ihre in Şirnex lebende Familie besucht und den Feminizid verurteilt.

Feminizid ist kein Zufall

Aktivistinnen der Bewegung freier Frauen (TJA) haben den Mord an Pinar Bayrak verurteilt und ihre in Şirnex (tr. Şırnak) lebende Familie besucht. Die Kurdin ist Anfang der Woche in Mersin ermordet worden. Mit ihrem Mörder Ziya Ecer war sie nach islamischem Brauch verheiratet. Der Täter wurde verhaftet.

Die TJA-Aktivistinnen gaben nach dem Beileidsbesuch eine Erklärung vor dem Haus ab, in dem Pinar Bayrak früher lebte. Neslihan Bayrak sagte, ihre Schwägerin sei seit dem Tag ihrer Heirat Gewalt ausgesetzt gewesen: „Sie ist mehrmals vor der Gewalt geflohen. Ich habe Pinar immer wieder gesagt, dass sie nicht nach Mersin zurückkehren soll. Sie antwortete: Wenn ich nicht fahre, werden sie mich töten. Sie ging nicht aus Liebe zurück, sondern aus Angst. Sie wurde bedroht, und seit drei Monaten sagte sie, dass man sie ermorden werde.“

Die DEM-Abgeordnete Nevroz Uysal Aslan sagte, in der Türkei seien 2024 bereits 220 Frauen ermordet worden: „Feminizid ist kein Zufall. Die Morde an Frauen gründen auf patriarchalem Denken und von männlicher Herrschaft geprägten Familienstrukturen und werden durch die staatliche Politik der Straffreiheit für die Täter ermöglicht“, so die Abgeordnete. „Als Frauen sind wir nicht allein und hilflos. Wir sind Männern nicht ausgeliefert und nicht abhängig von Familienstrukturen. Pinar ist sehr jung verheiratet worden und hat männliche Gewalt erfahren. Ihre Geschichte ist die Geschichte Tausender Frauen. Keine Frau darf dem auf männlicher Herrschaft basierenden Familiensystem geopfert werden. Frauen müssen sich gegenseitig unterstützen und für ihre Selbstverteidigung sorgen.“

Die Aktivist:innen der TJA erklärten, dass Feminizide politische Morde sind, und riefen: „Jin Jiyan Azadî!“