Teheran: Proteste von Frauen im Evin-Gefängnis

Im Evin-Gefängnis in Teheran inhaftierte Frauen haben Jina Mahsa Amini gedacht und als Beitrag zur „Jin Jiyan Azadî“-Bewegung ihre Kopftücher verbrannt. 34 politische Gefangene sind in einen Hungerstreik getreten.

„Jin Jiyan Azadî“-Bewegung

In der Frauenabteilung im Evin-Gefängnis in Teheran sind 34 politische Gefangene heute in einen Hungerstreik getreten, um der vor zwei Jahren vom iranischen Regime ermordeten Kurdin Jina Mahsa Amini zu gedenken und die „Jin Jiyan Azadî“-Bewegung zu unterstützen. Das berichtete unter anderem die Narges Foundation, die 2023 nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an die inhaftierte Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi gegründet wurde.

„Erneut haben die weiblichen politischen und ideologischen Gefangenen in Evin einen Hungerstreik begonnen, um sich mit den protestierenden Menschen im Iran gegen die repressive Politik der Regierung zu solidarisieren“, teilte die Stiftung mit.

Bereits am Samstagabend kam es zu Protesten im Hof der Frauenabteilung. Mehr als 25 politische Gefangene schrieben Slogans auf Pappe und hängten sie an die Gefängnismauern, gleichzeitig wurden sie in den Gängen und im Hof skandiert: „Frau, Leben, Freiheit“, „Leben mögen verloren gehen, Köpfe mögen fallen, aber die Freiheit wird niemals untergehen“, „Reformisten, Konservative, die Geschichte ist vorbei“ und „Die Frauen von Evin stehen vereint und entschlossen, bis die Todesstrafe abgeschafft ist. Wir werden bis zum Ende standhaft bleiben. Die Verhängung von Todesurteilen ist die Rache der Herrscher an den Frauen und Kurdistan und erstreckt sich auf jeden Winkel des Iran.“

Dazu wurden die Namen von Getöteten und Hingerichteten gerufen und Lieder gesungen, unter anderem „Bella Ciao“. Zudem verbrannten die Frauen Kopftücher im Gefängnishof.

Foto © Kollektiv ohne Namen, Frankfurt am Main