Silopîya: Frauen demonstrieren für die Freiheit von Aysel Tuğluk

Der Frauenrat der HDP und die Frauenbewegung TJA demonstrierten im nordkurdischen Silopîya für die Freiheit der schwer kranken inhaftierten kurdischen Politikerin Aysel Tuğluk.

In der nordkurdischen Stadt Silopîya fand am Freitag eine Demonstration für die inhaftierte kurdische Politikerin Aysel Tuğluk statt. Die seit fünf Jahren in der Türkei inhaftierte Tuğluk ist aufgrund einer Demenzerkrankung pflegebedürftig und haftunfähig.

Aysel Tuğluk ist unsere Würde“

Die Demonstrantinnen vom Frauenrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und der Frauenbewegung TJA entrollten bei ihrer Aktion ein Transparent mit der Aufschrift: „Aysel Tuğluk ist unsere Würde, sie muss sofort freigelassen werden“. An der Demonstration nahmen unter anderem viele Frauen aus dem Rat der Friedensmütter teil. Die Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbands von Şirnex, Sabuha Akdağ, erklärte: „Die Vertreter des türkischen Staats verschließen beide Ohren. In den Berichten von Experten heißt es, die Erkrankung Tuğluks mache sie haftunfähig. Die Ursache für Tuğluks Gedächtnisverlust ist die kurdenfeindliche Verleugnungs-, Vernichtungs- und Assimilationspolitik des Staates.“

Kranke Gefangene kommen nur in Särgen aus den Gefängnissen“

Akdağ kritisierte einen Report der Gerichtsmedizin, laut dem sich Tuğluk selbst versorgen könne, und betonte: „Die Haltung der Gerichtsmedizin ist politisch. Die kranken Gefangenen kommen nur in Särgen aus den Gefängnissen. Hauptverantwortlicher für die Erkrankung von Aysel Tuğluk ist das Regime. Das Regime verfolgt eine Politik des Todes. Es versucht, sich durch Sexismus, Polarisierung, Diskriminierung und Militarismus auf den Beinen zu halten. Aber es konnte den Kampf der Frauen auch durch ihre Inhaftierung, ihre Geiselhaft nicht stoppen. Nun versucht es, sie nicht am Leben zu lassen und ihnen ihr Gedächtnis zu nehmen. Die Frauen erinnern sich jedoch klar und deutlich.“

Politik des Lebens verteidigen“

Akdağ forderte die sofortige Freilassung von Tuğluk und erklärte: „Falls das nicht geschieht, sind das Justizministerium und insbesondere das Regime für alle negativen Konsequenzen verantwortlich. Aysel Tuğluk ist nicht allein. Hinter ihr steht eine starke Frauenorganisierung. Mit Frauensolidarität und Einheit werden wir weiterhin eine Politik des Lebens verteidigen.“