Siegesfeier der YPJ: Auch Efrîn werden wir befreien
Nach dem militärischen Sieg über die Terrormiliz „Islamischer Staat” (IS) hat die Generalkommandantur der Frauenverteidigungseinheiten YPJ in Hesekê eine Siegesfeier abgehalten.
Nach dem militärischen Sieg über die Terrormiliz „Islamischer Staat” (IS) hat die Generalkommandantur der Frauenverteidigungseinheiten YPJ in Hesekê eine Siegesfeier abgehalten.
Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben am vergangenen Samstag nach jahrelangem Kampf den militärischen Sieg über den sogenannten „Islamischen Staat” (IS) verkündet. Anlässlich dessen hat die Generalkommandantur der Frauenverteidigungseinheiten YPJ (Yekîneyên Parastina Jin) in Hesekê im Nordosten Syriens zu einer Siegesfeier geladen.
An der Feier am gestrigen Mittwoch haben neben vielen Kämpferinnen der YPJ Vertreterinnen und Vertreter der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien, der TEV-DEM, der Frauenbewegung Kongreya Star sowie einige Tausend Bewohnerinnen und Bewohner Hesekês teilgenommen.
Eingeleitet wurden die Feierlichkeiten mit einer Militärzeremonie. Anschließend hielt Newroz Ehmed als Generalkommandantin der Frauenverteidigungseinheiten im Namen der YPJ eine Rede. Ehmed begann ihre Ansprache mit den Worten: „Unser Kampf gegen den IS begann 2014 in Jaza und breitete sich Schritt für Schritt im ganzen Land aus. Am 23. März 2019 wurde in al-Bagouz die Siegesfahne gehisst”. Die Kommandantin verwies auf die richtungsweisende Rolle der YPJ im Kampf gegen terroristische Gruppierungen, die unterstützt von regionalen Akteueren beabsichtigten, die Frauen und die Gesellschaft in Gefangenschaft zu nehmen. „Wir taten dies im Namen der gesamten Menschheit, obwohl wir uns noch in der Gründungs- und Organisierungsphase befanden”, sagte Ehmed.
Kampf für die Verteidigung der Menschheit
Der IS sei weltweit die barbarischste Organisation, deren Angriffe auf die Region im Jahr 2014 einsetzten, so Ehmed. Weiter erklärte sie: „In Kobanê leitete der aufopferungsvolle Widerstand von Freundinnen wie Arîn Mîrkan und Rêvan Rojava den Anfang vom Ende des sogenannten Islamischen Staates ein. Dies war nicht nur ein Kampf, eine einzelne Region zu verteidigen, sondern ein Kampf um die Verteidigung der Menschheit. Es war ein Kampf auf der Grundlage der legitimen Selbstverteidigung für die Verteidigung der Frau im Rahmen der Prinzipien einer Demokratischen Nation”.
Die YPJ seien durch die Einheit kurdischer, arabischer, turkmenischer, aramäischer, tscherkessischer, assyrischer, tschetschenischer und armenischer Frauen die grundlegende Kraft, die zur Niederlage des IS führte, betont die Generalkommandantur. „Diese Einheit gilt als Beispiel für die Frauen der Welt. Hunderte Revolutionärinnen aus vielen verschiedenen Ländern sind nach Rojava gekommen, um sich der Frauenrevolution anzuschließen. Hêlîn Qereçox (Anna Campbell) kam aus Großbritannien, Avaşîn Têkoşîn Güneş (Ivana Hoffmann) aus Deutschland, Lêgerîn Çîya (Alina Sanchez) aus Argentinien, Destan Yörük (Ayşe Deniz Karacagil) aus der Türkei. Durch sie wurde die Frauenrevolution in Rojava und Nord- und Ostsyrien zur Identität für die Frauen der Welt”.
752 Kämpferinnen gefallen
Newroz Ehmed nahm in ihrer Rede auch Bezug auf den Völkermord an den Ezidinnen und Eziden am 3. August 2014 in Şengal. Sie erklärte: „Wir versprachen damals den ezidischen Frauen, sie aus der Gefangenschaft des IS zu befreien. Bisher konnten mehr als 600 Frauen und Kinder befreit werden. Schritt für Schritt kommen wir unserem Versprechen näher”. Auch wies Ehmed auf die Opfer der YPJ hin, die der Kampf gegen den IS forderte. „Dieser Kampf konnte nur dank der Opferbereitschaft, des Glaubens und des Willens Tausender Gefallener geführt werden. Wir gedenken unserer Freundinnen Warşîn, Jînda, Şevîn, Bêrîvan, Silava, Barîn, Avesta, Amargî, Agirîn, Sozdar, Roksan und Bêrîtan sowie allen anderen Gefallenen der YPJ in tiefem Respekt. In diesen Jahren des Widerstandes schrieben 752 unserer Kämpferinnen heldenmütige Epen. Weitere 3.000 Genossinnen wurden verletzt oder sind heute Kriegsversehrte. Tausende Angehörige aller Völker der Region verloren ihr Leben. In diesem Kampf unter dem Dach der QSD wurden 52.000 Quadratkilometer in Syrien von der IS-Herrschaft befreit und fünf Millionen Menschen gerettet”.
Garantin der Autonomie von Frauen
Nach einer Danksagung an die Kräfte der internationalen Koalition im Kampf gegen den IS erklärte Ehmed: „Wir als Frauenverteidigungseinheiten werden unsere Rolle und Mission als Garantinnen und Verteidigerinnen von autonomen Frauenstrukturen fortsetzen und die Errungenschaften der Revolution verteidigen. Wir werden unsere Pflicht erfüllen, unsere Bevölkerung vor Angriffen aus dem In- und Ausland zu schützen.
‚Wir werden Efrîn befreien’
Es ist ein ständiger Kampf, den wir führen. Auch, um Efrîn von den Besatzern zu befreien. An dieser Stelle wiederholen wir unser Versprechen, in der Person unserer Freundinnen Barîn, Amargî und Avesta Efrîn zu retten. Wir als YPJ gratulieren allen Völkern der Welt, insbesondere den Frauen, zum historischen Sieg über den IS und versichern, auch weiterhin unserer federführenden Rolle in Bezug auf nationale Aufgaben und Frauenverteidigung wahrzunehmen”.