Die 2014 gegründete Stiftung der Freien Frau in Rojava (Weqfa Jina Azad a Rojova, WJAR) unterstützt mit ihren Projekten insbesondere Frauen und Kinder in Rojava/Nordsyrien. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist eine gute Bildungsarbeit aufzubauen und strukturfördernde Projekte zu entwickeln, die ein freies, gleichberechtigtes Leben in der Gesellschaft fördern. In diesem Rahmen veranstaltete die Stiftung der freien Frau zwei Seminare zur Verbesserung der Arbeit in Institutionen, in denen auch über die Vor- und Nachteile von Projektförderungen sowie die unterschiedliche Interessen von großen, internationalen NGOs in Kriegsgebieten diskutiert wurde. Zu den Seminaren waren verschiedene andere zivilgesellschaftliche Organisationen eingeladen. Die Stiftung möchte mit diesen Kursen vor allem die Durchführung von Projekten in Bezug auf die Ausbildung von Projektmitarbeiterinnen im Gesundheits- und Bildungsbereich fördern.
Das erste Seminar informierte thematisch über die buchhalterischen nötigen Standards für einen Verein bzw. eine Stiftung, auch unter der Berücksichtigung von mehreren parallelen Projekten der jeweiligen Organisation.
Das zweite Seminar bezog sich auf die Entwicklung eines Projektkonzeptes, eine Projektbeschreibung, die Kalkulation, Finanzierung sowie Abrechnung und schließlich die Erstellung eines Projektberichtes.
Jeweils ca. 20 Teilnehmerinnen nahmen teil. Der Kurs soll den Teilnehmerinnen bei Projektanträge und -abwicklungen und -abrechnugen erfolgreich zu organisieren helfen. Er beinhaltete Werkzeuge und Techniken für die strukturierte Planung Umsetzung von Projekten.
Im Rahmen der Seminare wurde auch über die Vor- und Nachteile von Projektförderungen sowie die unterschiedliche Politik von großen, internationalen NGOs in Kriegsgebieten diskutiert. Diese stellen in ihren lokalen Vertretungen oft lokale Mitarbeiterinnen zu westlichen Löhnen ein, die vorher in den Strukturen der Selbstverwaltung gearbeitet haben. Durch das Abwerben dieser schwächen sie zum einen die Selbstverwaltung, zum anderen steigt dadurch das Lohnniveau. Einige Organisationen versuchen insbesondere muslimische Flüchtlinge zum Christentum zu bekehren.
Dennoch gibt es noch immer auch eine nennenswerte Zahl an Organisationen und auch Einzelpersonen, die die Menschen und ihre Selbstverwaltung in der Region unterstützen. Solche Solidarität ist derzeit sowohl für die aus Efrîn geflüchteten Menschen als auch für die gesamte Region nötig.