Als Fatma Dinler (72) am 24. Juni in der Provinz Mêrdîn im Kreis Dêrika Çiyayê Mazî (Derik) wählen ging, wurde sie festgenommen. Zuvor war sie aufgrund eines angeblichen Verstoßes gegen das Versammlungs- und Demonstrationsgesetz zu einer Haftstrafe von zehn Monaten verurteilt worden. Die Haftstrafe wurde nach ihrer Festnahme in eine Geldstrafe umgewandelt und Dinler wurde nach Begleichung des Betrags freigelassen.

Nach ihrer Entlassung berichtet sie, dass ihr der Strafbefehl niemals zugestellt worden sei. „Nach meiner Festnahme wurde ich nach Amed gebracht. Als wir ankamen, sagten die Polizisten, die mich gebracht hatten, zu den anderen Polizisten: ‚Schaut mal, wir haben euch eine Terroristin gebracht.‘ Ich blieb an diesem Tag in Gewahrsam. Von morgens bis abends habe ich weder Wasser noch Essen bekommen. Ich bin zucker- und herzkrank. Diese Leute haben einfach Angst vor uns Müttern. Wir sind keine Terroristinnen. Von solchen Maßnahmen lassen wir uns nicht einschüchtern. Ich werde als Terroristin bezeichnet, weil ich eine Parole gerufen habe. Weder ich noch die anderen verhafteten Mütter haben etwas Falsches getan. Ich wäre auch wählen gegangen, wenn ich gewusst hätte, dass das Urteil gegen mich rechtskräftig geworden ist. Die eigentlichen Terroristen sind doch die, die einer Frau in meinem Alter so etwas antun.“