Rojava: Den Freiheitskampf der Frauen ausweiten

Der internationale Frauenkampftag im Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien wurde ganz im Sinne der Frauenrevolution von Rojava begangen. Es wurde dazu aufgerufen, den Freiheitskampf der Frauen auszuweiten.

Die Revolution in Rojava ist als Frauenrevolution bekannt geworden. Die Befreiung und Organisierung der Frau, Selbstermächtigung, Frauenwissenschaft und Selbstverwaltung stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit, und diese Errungenschaften gilt es zu verteidigen. Das war die zentrale Botschaft bei den Veranstaltungen zum internationalen Frauenkampftag am heutigen 8. März im Autonomiegebiet von Nord- und Ostsyrien.

Til Temir

Feiern zum Frauentag gab es überall. In der christlich besiedelten Stadt Til Temir im Khabur-Tal erklärte die YPJ-Kommandantin Sosin Efrîn: „Unser Motto ist immer noch dasselbe wie zu Beginn: Wir sind hier, um Freiheit und Frieden zu erkämpfen, und um unser Volk zu verteidigen. In erster Linie unsere Frauen. In unseren Reihen leisten kurdische, arabische, aramäische, assyrische, armenische und internationalistische Frauen Widerstand. Es ist ein Kampf gegen das Patriarchat und gegen Sexismus für ein einmaliges Model von Geschlechtergerechtigkeit. Wir inspirieren Frauen weltweit und geben all denjenigen Hoffnung, die für eine bessere Welt kämpfen. Viele von ihnen sind hierhergekommen und Teil der Revolution geworden. Auf diese Weise konnten unzählige Frauen die Ideen unserer Revolution mit den Kämpfen in ihren Ländern verbinden.“

YPJ-Kommandantin Sosin Efrîn

Im Kanton Şehba fanden die Feierlichkeiten in einem Dorf bei Ehdas statt. In dem Niemandsland bei Aleppo leben zehntausende Menschen aus Efrîn, die im Zuge der türkischen Besatzung aus ihren Lebensräumen vertrieben wurden. Auf Bildern, die im Rahmen einer Ausstellung auf dem Kundgebungsplatz ausgestellt wurden, thematisierten Amateurkünstlerinnen, die in einem lokalen Verein organisiert sind, die Situation von Frauen nach der Invasion.

An einer Feier in Girkê Legê nahmen auch zahlreiche Frauen aus Çil Axa und Til Koçer teil. Die YPJ-Kommandantin Rozelîn Azadî nannte in ihrer Rede ein Zitat von Abdullah Öcalan: „Die Revolution in Kurdistan ist eine Frauenrevolution. Die Essenz der Befreiung des Volkes von Kurdistan ist die Befreiung der Frauen.“

Girkê Legê

In Aleppo kamen tausende Frauen im kurdischen Widerstandsviertel Şêxmeqsûd zusammen, um den 8. März feierlich und vor allem kämpferisch zu begehen. Unter den Anwesenden war auch Emine Umer, die Ko-Vorsitzende des Demokratischen Syrienrats (MSD). „Es wird geschlagen, vergewaltigt und ermordet – Tag für Tag, Stunde für Stunde. Weltweit herrscht Krieg gegen Mädchen und Frauen, auch in Syrien. In Anlehnung an den Genozid sprechen wir von einem Femizid. Deshalb rufen wir alle Frauen in Syrien auf, unsere Kämpfe zu verbinden und den Freiheitskampf der Frauen auszuweiten.“ Auch im zweiten kurdischen Viertel von Aleppo, nämlich Eşrefiyê, fand eine Feier statt.

Ebenfalls begangen wurde der 8. März in Dirbêsiyê, Hesekê, Tirbespiyê, Til Hemis, Dêrik, Qamişlo, Amûdê und zahlreichen weiteren Regionen.

Hesekê

Şehba

Şehba