Repression gegen kurdische Frauenbewegung: Drei weitere Festnahmen

Die Anzahl der in Êlih festgenommenen Aktivistinnen der kurdischen Frauenbewegung hat sich auf 18 erhöht. Fünf Frauen erlitten in Polizeigewahrsam eine Lebensmittelvergiftung und mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Im Zuge des von der Generalstaatsanwaltschaft Batman (ku. Êlih) geführten Ermittlungsverfahrens gegen die kurdische Frauenbewegung sind drei weitere Aktivistinnen festgenommen worden. Bereits am Dienstagmorgen wurden 15 Aktivistinnen der Frauenbewegung TJA und Politikerinnen der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in Êlih festgenommen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um die HDP-Politikerinnen Songül Korkmaz, Gülistan Sönik, Nazime Avcı, Fatma Ablay, Semra Güneş, Sebahat Acar und Gurbet Doğan und die TJA-Aktivistinnen Gurbet Bozyiğit, Halide Keser, Gülnur Deli, Zeynep Oduncu, Şükran Çelebi, Nuran Altan, Sevda Adırbeli und Ruken Zeryam Işık. Was den Frauen konkret vorgeworfen wird, ist unbekannt. Bei den Festnahmen in den Wohnungen der Betroffenen wurde physische und psychische Gewalt angewendet.

Im selben Verfahren wurden am Mittwoch auch die TJA-Aktivistinnen Hacire Tanirgan und Leyla Bayram in Amed (tr. Diyarbakir) sowie eine namentlich nicht bekannte Frau in Reşqelas (Iğdır) festgenommen und nach Êlih überführt. Im Polizeigewahrsam erlitten fünf der Festgenommenen am Mittwochabend eine Lebensmittelvergiftung und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nach Angaben ihres Rechtsbeistands wurden sie nach der Behandlung zurück in die Polizeidirektion in Êlih gebracht.

In Êlih und weiteren Städten in Nordkurdistan haben am Mittwoch Protestaktionen gegen die Festnahmen stattgefunden. Bei den Kundgebungen wurde betont, dass sich die Frauenbewegung durch die Repression nicht mundtot machen lässt.