Betätigungsverbot für kurdische Frauenorganisation
Wie die Organisation Freier Frauen in Kurdistan (Rêxistina Jinên Azad ên Kurdistanê, RJAK) mitteilt, ist ihr Zentrum in Silêmanî am Dienstagmorgen von Sicherheitskräften durchsucht und geschlossen worden. Die in der Kurdistan-Region des Irak aktive Frauenorganisation fordert die Rücknahme des Betätigungsverbots und erklärte in einer Mitteilung, die Razzia sei ohne Gerichtsbeschluss durchgeführt worden und falle in eine Zeit, in der eine Lösung der kurdischen Frage auf der Agenda stehe und das Leben von Frauen weiterhin bedroht sei.
„Unsere Organisation setzt sich seit Jahren für Frauenrechte ein und arbeitet kontinuierlich daran, Lösungen für Probleme von Frauen zu finden“, betonte die RJAK. Die Organisation biete Frauen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und für ihre Rechte aktiv zu werden. In Hunderten Einzelfällen seien Frauen dabei unterstützt worden, ihre Probleme zu bewältigen und selbstbestimmt zu leben.
Hintergrund der Razzia sei der Beschluss des irakischen Bundesgerichts, alle mit der kurdischen Freiheitsbewegung in Verbindung gebrachten Parteien und Organisationen zu verbieten. „Wir weisen diese Vorwürfe entschieden zurück. Unsere Organisation steht in keinerlei Beziehung zu irgendeiner Organisation oder politischen Partei und ist unabhängig. Wir fordern die Verantwortlichen auf, diese Entscheidung ohne äußere Einflussnahme zu revidieren und unsere Betätigung zuzulassen.“
Weitere Razzia bei Produktionsfirma für Jin TV
Eine weitere Razzia durch Sicherheitskräfte in Silêmanî erfolgte am Nachmittag bei der Produktionsfirma Gizîngê Berbeyan, die Programme für den Frauensender Jin TV erstellt.
Foto: Transparent von RJAK zum internationalen Frauentag, März 2024 in Kerkûk