Raqqa: Frauen spielen gesellschaftliche Führungsrolle

Frauen haben nach der Befreiung der syrischen Stadt Raqqa von der Herrschaft des „Islamischen Staat“ (IS) damit begonnen, eine gesellschaftliche Führungsrolle einzunehmen.

Frauen wurden in Raqqa aufgrund der traditionell patriarchalischen Haltung des syrischen Staates und der Gesellschaft immer in den Hintergrund gedrängt und ignoriert. Mit der Besatzung der Stadt durch den IS wurde Raqqa zu einer regelrechten Hölle für Frauen.

Nach der Befreiung der Stadt durch die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben Frauen wichtige Schritte für ihre eigene Befreiung unternommen. Die Frauen begannen, sich an den Räten und Komitees in der Stadt zu beteiligen und wurden zu einer gesellschaftlichen Avantgarde. Sie gründeten autonome Fraueneinrichtungen, Räte und Kommunen.

Auch in der Arbeit der Stadtverwaltung von Raqqa und dem Aufbau einer demokratischen und freien Gesellschaft begannen Frauen eine Vorreiterrolle zu spielen. So arbeiten Frauen auch in den Zabita, den Ordnungskräften der Stadtverwaltung von Raqqa. Das Zabita-Team besteht aus 32 Mitgliedern, zehn davon sind Frauen. Die Ko-Vorsitzende des Zabita-Komitees, Seher al-Ei, erklärt zur Situation von Frauen: „Es mussten sehr viele Unterdrückungsstrukturen und traditionelle Sichtweisen durchbrochen werden, damit Frauen ihre historische Rolle in der Gesellschaft spielen können.“

Henen al-Hemud, eine weitere Mitarbeiterin der Zabita, weist auf das viele Leid hin, das die traditionellen Regeln für Frauen verursacht haben, und sagt: „Die Frauen konnten mit der Befreiung von Raqqa eine historische Rolle und Aufgabe übernehmen.“