Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November fanden in Frankfurt am Main mehrere Aktionen statt. Am Mainufer wurde eine Menschenkette aus Hunderten Personen gebildet, weitere Hunderte Menschen nahmen an einer „Flinta-Demonstration“ in der Innenstadt teil. Der kurdische Frauenrat Amara und die Frankfurter Ortsgruppe der feministischen Kampagne „Women Defend Rojava“ haben an beiden Aktionen teilgenommen. Außerdem wurde der Liebfrauenberg in der Innenstadt umbenannt in „Ni-Una-Menos-Platz“. Dabei riefen die Aktivistinnen: „Nie wieder liebe Frau!“.
Auf den Aktionen wurden viele Reden gehalten, in denen die Wut gegen patriarchale Gewalt und das Bedürfnis nach einem gemeinsamen Kampf deutlich wurden. Eine Vertreterin von Women Defend Rojava wies in einer Ansprache auf die Situation von Frauen im Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien hin: „Täglich gibt es Verluste von Freundinnen, durch den IS, die türkische Armee und durch patriarchale und Männergewalt an vielen Orten. Was wir daran sehen und lernen können:
Wir dürfen uns keine Illusionen machen. Wenn wir uns konsequent wehren, uns organisieren, kämpfen, schlägt das Patriarchat unerbittlich zurück. Umso mehr brauchen die kurdischen Frauen die Solidarität von allen hier. Nicht nur heute. Und es ist ein internationales Problem. Die Revolution wird feministisch sein, oder es wird sie nicht geben. Das ist für viele inzwischen offensichtlich geworden. Der Widerstand von Frauen lässt sich nicht mit einzelnen Gesetzesänderungen abspeisen, es geht um die grundsätzliche Umwälzung weltweiter patriarchaler Machtverhältnisse, in denen Profitmaximierung über allem steht. Verbunden ist damit auch die Umwälzung aller gesellschaftlichen und familiären Gewaltstrukturen. Es geht um Freiheit, um Leben in Würde. Ni una menos, jin jyan azadî!“