Protest gegen Feminizide in Marseille

Der kurdische Frauenrat Arîn Mîrkan hat in Marseille gegen Feminizide protestiert. Eine Frau wurde von ihrem ehemaligen Partner mit sieben Messerstichen lebensgefährlich verletzt und befindet sich in Intensivbehandlung.

In Marseille ist eine Frau von ihrem Expartner S.A. niedergestochen worden. Die Frau wurde am Dienstag mit sieben Stichwunden lebensgefährlich verletzt und befindet sich auf der Intensivstation. Der Frauenrat Arîn Mîrkan hat am Donnerstag vor dem Krankenhaus La Timon gegen Feminizide protestiert. Die Aktivistinnen trugen ein Transparent und Schilder mit der Aufschrift „Frauen werden die Welt verändern“, „Gewalt gegen Frauen ist politisch“ und „Jin Jiyan Azadî“ und machten in einer Erklärung deutlich, Feminizide nicht hinzunehmen.


In der auf Französisch, Kurdisch und Türkisch vorgetragenen Erklärung hieß es: „Das männliche Herrschaftssystem setzt den Feminizid fort. In Marseille wurde eine Frau am 26. September von ihrem Expartner S.A. durch sieben Messerstiche schwer verletzt. Er wollte unsere Freundin ermorden. Als Frauen finden wir uns nicht mit der Herrschaft über unsere Körper und unseren Willen ab. Niemand darf gegen unseren Willen intervenieren. Wir verurteilen alle Angriffe auf den Körper, die Persönlichkeit, den Willen und das Leben von Frauen und werden den juristischen Prozess verfolgen, damit der Täter die Höchststrafe erhält. Als Frauenrat Arîn Mîrkan kämpfen wir gegen alle Formen des Feminizids. Wir organisieren unsere Selbstverteidigung gegen das männliche Herrschaftssystem, das Frauen das Recht auf Leben abspricht. Als Kurdinnen kämpfen wir überall gegen die IS-Mentalität, in unserem Zuhause, auf der Straße, bei der Arbeit. Wir wissen, dass das patriarchale System angesichts der stärker werdenden Kämpfe von Frauen Wut und Angst hat. Im 21. Jahrhundert heißt der Frauenkampf Jin-Jiyan-Azadî. Dabei handelt es sich um eine Philosophie, die in Kurdistan, Iran und Afghanistan immer stärker wird. Als Kurdinnen sagen wir: Mit Jin-Jiyan-Azadî zur Frauenrevolution!