PAJK gedenkt Delal Nurhak und Zîlan Qamişlo

Delal Nurhak hat drei Jahrzehnte in der kurdischen Frauenbewegung in Europa und den vier Teilen Kurdistans für Freiheit gekämpft. Vor drei Jahren kam sie zusammen mit Zîlan Qamişlo bei einem türkischen Luftangriff ums Leben.

Delal Nurhak und Zîlan Qamişlo sind am 13. September 2019 bei einem türkischen Luftangriff in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen. Das hat die Koordination der PAJK (Partiya Azadiya Jinên Kurdistan / Partei der freien Frauen Kurdistans) bekannt gegeben. Delal Nurhak (Esma Erat) war Mitglied des Parteirats der PAJK und des Exekutivrats der KJK (Gemeinschaft der Frauen Kurdistans), Zîlan Qamişlo (Gulistan Osman) hat in den Reihen der YPJ in Rojava gegen den „Islamischen Staat“ (IS) gekämpft und war später bei der Guerilla in den Bergen. „Mit Respekt und Dankbarkeit gedenken wir Hevala Delal Nurhak, Mitglied des PAJK-Parteirats und des KJK-Exekutivrats, und der mit ihr zusammen gefallenen jungen Kämpferin Zîlan Qamişlo“, erklärt die PAJK zum Todestag der beiden Frauen.

Delal Nurhak: Drei Jahrzehnte im Befreiungskampf

Das Leben und der Kampf von Delal Nurhak seien ein episches Beispiel dafür, wie die Völkermordpolitik des türkischen Staates und das Frauen auferlegte Schicksal ins Gegenteil verkehrt werden können, schreibt die PAJK-Koordination in ihrem Nachruf. Delal Nurhak stammte aus Maraş (ku. Gurgum), einer Stadt in Nordkurdistan, aus der viele Menschen nach dem Pogrom an der alevitischen Glaubensgemeinschaft bis nach Europa vertrieben wurden.

Der kurdischen Befreiungsbewegung schloss sich Delal Nurhak 1989 an. Seit ihrem Beitritt habe sie „in Verbundenheit mit Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und der Befreiungsbewegung ein unvergleichbares Beispiel der Militanz“ gezeigt und als führende Revolutionärin mit großem Erfolg wichtige Aufgaben übernommen. In Europa beteiligte sie sich am Aufbau des 1987 gegründeten Frauenverbands YJWK (Yekîtiya Jinên Welatparêzên Kurdistan / Union Patriotischer Frauen Kurdistans) und arbeitete in führender Position an der Organisierung von Frauen. Sie war in allen Teilen Kurdistan aktiv und geriet dabei sowohl in türkische als auch in iranische Gefangenschaft. In den kurdischen Bergen übernahm sie als Kommandantin, Weggefährtin und Militante dem jeweiligen Bedarf entsprechende Aufgaben. Mit großer Überzeugung beteiligte sie sich auch an der Revolution von Rojava, wo sie in der gesellschaftlichen Arbeit tätig war. Innerhalb der PAJK nahm sie eine wegweisende Rolle im ideologischen Kampf ein. „Dass wir eine so große und unvergleichliche Weggefährtin, eine führende Militante unseres Kampfes, eine widerständige Revolutionärin des Befreiungskampfes der Frauen und unseres Volkes verloren haben, erfüllt uns mit tiefer Trauer. Für das Kampferbe, das Hevala Delal Nurhak uns hinterlassen hat, werden wir uns immer einsetzen. Sie lebt in unserem Kampfgeist und in unserem Bewusstsein weiter“, so die PAJK-Koordination.

Zîlan Qamişlo: Ihr Kampf geht weiter

Zîlan Qamişlo hat sich 2015 in Rojava der Frauenbefreiungsbewegung angeschlossen und als YPJ-Militante gegen den IS gekämpft. Sie wuchs in einer patriotischen Familie auf und wurde von der Rojava-Revolution geprägt. Als Kind bekam sie eine PKK-Plakette geschenkt, die sie bis zu ihrem Tod trug. 2018 kam sie in die Berge Kurdistans und wurde Guerillakämpferin. „Wir werden ihr freies Lachen, ihr reines Herz, ihre Aufrichtigkeit, ihre hoffnungsvollen Augen, ihren Einsatz, ihre Liebe zu den Menschen und zu Kurdistan, ihre Rachegefühle gegenüber dem Feind und ihr kämpferisches Wesen niemals vergessen und geben unser Wort, dass wir ihren Befreiungskampf, den sie bereits als junge Frau geschultert hat, weiterführen und vergrößern werden“, erklärt die PAJK.