„Mit Jin-Jiyan-Azadî zur Frauenrevolution!“

Am 25. November wird weltweit der Tag gegen Gewalt an Frauen begangen, mit dem ein sichtbares Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt gesetzt werden soll. Kurdinnen waren mit dem Motto „Mit Jin-Jiyan-Azadî zur Frauenrevolution!“ auf Demos vertreten.

Weltweit findet am 25. November der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen statt. Rund um den Erdball gingen Frauen und Mädchen mutig auf die Straßen für eine Welt, in der es selbstverständlich ist, dass Frauen und ihre Rechte geachtet werden. In Deutschland gab es anlässlich des Kampf- und Aktionstages ebenfalls Demonstrationen, Kundgebungen und andere Protestveranstaltungen gegen patriarchale Gewalt, frauenfeindliches Gedankengut und Unterdrückung, an denen sich auch die kurdische Community beteiligte. Der Verband kurdischer Frauen in Deutschland (YJK-E) hatte dazu aufgerufen, an den Aktionen teilzunehmen.

Düsseldorf

In Düsseldorf fand eine Kundgebung auf dem Grabbeplatz statt. „Sexistische Gewalt stoppen – Fight back!” und „Mit Jin-Jiyan-Azadî zur Frauenrevolution!“ war auf zwei großen Transparenten zu lesen. Auf Bildern, die die Demonstrantinnen mitgebracht hatten, waren die Konterfeis von Frauen aus dem kurdischen Befreiungskampf abgebildet: Fidan Doğan, Leyla Şaylemez, Nagihan Akarsel, Jiyan Tolhildan, Sakine Cansız, Ekin Wan, Hevrîn Xelef, Evîn Goyî.


Dresden

In Dresden gab es eine Demonstration, an der rund 300 Menschen teilnahmen. Der Aufzug startete an der Altmarkt-Galerie und führte unter „Jin, Jiyan, Azadî”-Rufen über den Dr.-Külz-Ring bis in die Dresdner Neustadt. Auf dem Fronttransparent war der Spruch „Am 25. November und auch sonst: Feministisch gegen patriarchale Gewalt“ zu lesen, einige Teilnehmerinnen schwenkten zudem die lilafarbene Fahne des YJK-E. Von Umstehenden erhielten die Demonstrierenden viel Zuspruch und Applaus.


Frankfurt

In Frankfurt am Main wurde ebenfalls unter der Devise „We Fight Back!” demonstriert – auf Einladung des „Jin Jiyan Azadî”-Bündnisses. Der Aufzug startete am Hauptbahnhof, die Liste mit den Forderungen der Frauen an Politik und Gesellschaft war lang:


-Die Istanbul-Konvention wurde von den EU-Staaten angenommen, sie muss endlich umgesetzt werden!

-Durch Kriege sind es meist Frauen und Kinder, die unter den Folgen zu leiden haben. Imperialistische Kriege und Besatzungen stoppen!

-Preisdeckelung aller lebenswichtigen Güter, Stopp von Zwangsräumungen und Strom- und Gassperren!

-Asyl- und Bleiberecht für alle Geflüchteten, besonders Frauen, die vor Krieg fliehen. Gegen die Gefahr eines dritten Weltkriegs, stopp jeder deutschen Kriegsbeteiligung!

-Geld für Frauenhäuser und Familien anstatt Krieg! 100 Milliarden für den Schutz vor patriarchaler Gewalt!

-Gleichberechtigung für Mädchen und Frauen in der Schule, egal ob Mathe- oder Sportunterricht, und auf der Arbeit. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

-Für das Recht auf Selbstverteidigung! Freiheit für alle Frauen, die sich gegen ihre Peiniger wehren!

Köln

In Köln fand eine kämpferische Demonstration durch Mülheim statt. Höhepunkt des Protestzugs war eine Performance von „Un violador en tu camino“ (Ein Vergewaltiger auf deinem Weg). Die erstmals am 25. November 2019 in Chile von der Gruppe „Las Tesis“ aufgeführte Performance wird von Frauenbewegungen weltweit übernommen. In dem Text werden die Strukturen angeklagt, die Gewalt an Frauen dulden, ermöglichen und selbst ausführen: Nicht die Schuld der Opfer sei es, die sich „am falschen Ort“ aufhielten oder „das Falsche trugen“, sondern die der Polizisten, der Richter, des Staats, des Präsidenten. So heißt es unter anderem: „Der Vergewaltiger warst du! Der Vergewaltiger bist du!“


Berlin

Auch in Berlin standen viele Frauen, Mädchen und solidarische Menschen auf der Straße gegen patriarchale Gewalt.


Celle

In Celle gab es eine Lichter-Demonstration, zu der unter anderem die feministische Organisierung „Gemeinsam kämpfen” aufgerufen hatte.

Weitere Demonstrationen und Aktionen gab es in folgenden Orten:

Duisburg


Freiburg


Mannheim


Hannover