Männergewalt auf Beerdigung von Asiye Aykan

Auf der Beerdigung von Asiye Aykan, die von ihrem Ehemann ermordet wurde, sind Männer gewalttätig gegen Frauen vorgegangen. Die Frauen ließen sich nicht einschüchtern.

Asiye Aykan, die am 27. November in Üsküdar von ihrem Ehemann Yılmaz Aykan ermordet wurde, ist heute beerdigt worden. Bei der Beerdigungszeremonie in der Ümraniye-Ihlamurkuyu-Moschee kam es zu gewalttätigem Vorgehen von Männern gegen Frauen.

Die Frauen vom HDP-Frauenrat, die gemeinsam in die Moschee kamen, wurden zunächst daran gehindert, sich dem Sarg zu nähern. Ihre Forderung den Sarg zu tragen, wurde abgelehnt. Als die Frauen auf ihrer Forderung beharrten, wurden sie von Männern zurückgedrängt. Ein Verwandter von Asiye Aykan ging auf die Frauen los und beschimpfte sie mit sexistischen Ausdrücken.

„Wir lassen uns nicht einschüchtern“

Die Frauen wichen nicht zurück und nahmen an der Beerdigung auf dem Samandıra-Friedhof teil. Anschließend gab Gülistan Kan als HDP-Ko-Vorsitzende von Üsküdar im Namen der Frauen eine Erklärung ab, in der sie betonte, dass sie sich weder durch Waffen noch durch Drohungen einschüchtern ließen. Weiterhin verurteilte sie die Medienberichterstattung zu dem Mord an Asiye Aykan. In den Medien würden die Fakten verdreht, so Gülistan Kan. Asiye Aykan werde selbst als Schuldige dargestellt, der Mord werde legitimiert und dem Mörder gegenüber werde Verständnis gezeigt.

„Wir schweigen nicht und wir gehorchen nicht“

Weiter erklärte Gülistan Kan: „Der Mörder von Asiye Aykan ist von der frauenfeindlichen Politik der Herrschenden ermutigt worden. Wir werden den Prozess beobachten, damit der Mörder nicht ungestraft davon kommt. Wir erklären noch einmal in aller Deutlichkeit, dass wir keine Angst haben und weder schweigen noch gehorchen werden.“