Madrid: Großdemonstration gegen Feminizid

Tausende Frauen versammelten sich am Freitag im Zentrum Madrids, um gegen patriarchale Gewalt und Frauenmorde zu protestieren. Seit Anfang 2019 wurden in Spanien 42 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern ermordet.

Seit Beginn der Registrierung von Feminiziden im Jahr 2003 wurden in Spanien mehr als 1.000 Frauen von ihren Partnern bzw. Ex-Partnern ermordet. 42 sind es bereits in diesem Jahr. Gestern gingen in Madrid tausende Frauen gegen patriarchale Gewalt auf die Straße. Unter Parolen wir „Wir wollen nicht weiter die Opfer zählen“ zogen sie im strömenden Regen durch die spanische Hauptstadt. Erst am Dienstag war die 31jährige Adaliz Villagra von ihrem Ex-Partner vor den Augen ihrer Kinder ermordet worden. Die Proteste fanden auch vor dem Hintergrund des Prozesses gegen eine Vergewaltigerbande statt, die eine junge Frau während eines Stierlaufes in Iruñea (Pamplona) in einer Ecke getrieben und vergewaltigt hatte.

Ein Gericht in Navarra sprach die Täter im Jahr 2018 des sexuellen Missbrauchs und nicht der Vergewaltigung schuldig. Das Urteil wurde nach massiven Protesten vom Obersten Gerichtshof kassiert – die Täter müssen jetzt doch wegen Vergewaltigung für 15 Jahre in Haft.