Kurdische Mutter muss mit Kind ins Gefängnis

Aynur Kuaç aus Şirnex muss wegen sogenannten Terrorvorwürfen ins Gefängnis – mit ihrem zehn Monate alten Baby. Der jungen Mutter und weiteren Betroffenen wird die Teilnahme an Veranstaltungen im Jahr 2015 vorgeworfen.

Aynur Kuaç aus der nordkurdischen Provinz Şirnex (türk. Şırnak) muss wegen sogenannter Terrorvorwürfe ins Gefängnis – mit ihrem zehn Monate alten Baby. Ihr und weiteren Betroffenen wird aufgrund ihrer vermeintlichen Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen im Jahr 2015 „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ vorgeworfen. Welchen Inhalt die plötzlich verbotenen Aktionen gehabt haben sollen, ist allerdings unklar. Das Ermittlungsverfahren wird von der Generalstaatsanwaltschaft in Mêrdîn (Mardin) geführt.

Kuaç war vergangene Woche Mittwoch in ihrer Wohnung im Landkreis Cizîr (Cizre) festgenommen worden. Auch neun weitere Personen wurden auf Grundlage desselben Ermittlungsverfahrens bei Hausdurchsuchungen in mehreren Städten in Gewahrsam genommen. Während sie sich nach wie vor im Polizeipräsidium in Mêrdîn befinden, wurde Kuaç am Samstag an die Strafkammer am Amtsgericht überstellt und im Anschluss an die richterliche Befragung gegen Meldeauflagen auf freien Fuß gesetzt. Dagegen hat die Generalstaatsanwaltschaft nun Berufung eingelegt. Aynur Kuaç wurde bereits an das T-Typ-Gefängnis in Şirnex überstellt. Wann der Prozess gegen sie eröffnet wird, ist nicht bekannt.